Erlanger Uni-Prof: Heute Nacht regnet es Sternschnuppen

ERLANGEN - Immer im Hochsommer lassen sich die sogenannten Perseiden am Himmel beobachten. So auch jetzt wieder. Vor allem in der Nacht vom 12. auf den 13. August soll es hoch hergehen. Über das besondere Himmelsphänomen sprachen wir mit Jörn Wilms, Professor für Astronomie und Astrophysik an der Friedrich-Alexander-Universität (FAU).

Herr Prof. Wilms, was ist eigentlich der Unterschied zwischen Sternschnuppen und Perseiden? Gibt es da überhaupt einen?

Die Perseiden sind eine Untergruppe der Sternschnuppen. Das sind Staubkörnchen von einigen Milligramm bis maximal ein paar Gramm im Raum zwischen den Planeten. Sie kommen von Kometen, die als "schmutzige Schneebälle" aus gefrorenen Gasen und Staub bestehen und sich auf exzentrischen Bahnen um die Sonne bewegen. Nahe an der Sonne verdampft die Oberfläche und es entstehen Schweife aus Gas und Staub. Der Staub verteilt sich mit der Zeit entlang der Kometenbahn. Trifft die Erde so ein Teilchen, dann verdampft es in der oberen Atmosphäre. Wir sehen das heiße Gas, das dabei entsteht, als Sternschnuppe.

Warum tauchen die Perseiden eigentlich immer gehäuft im Hochsommer auf?

Die Perseiden gehen auf den Kometen Swift-Tuttle zurück. Am 12. August fliegt die Erde durch dessen Bahn.

Jörn Wilms. © privat, NN

Diese enthält viel Staub, so dass es zu einem Sternschnuppenschwarm aus der Richtung zum Sternbild Perseus kommt, der mit der beste derartige Schwarm im Jahr ist.

Wie sind die Aussichten in dieser Woche, am Himmel über Erlangen Sternschnuppen zu sehen und was sollte man beim Beobachten berücksichtigen?

Wenn das Wetter mitmacht, dann sind die Perseiden immer ein schönes Himmelsereignis. Am besten sieht man sie in dunklen Gegenden wie der Fränkischen Schweiz, abseits vom Straßenlicht der Ortschaften.

Wünschen Sie sich eigentlich auch immer etwas, wenn Sie eine Sternschnuppe sehen und sind diese Wünsche schon mal in Erfüllung gegangen?

Nein, da bin ich zu unromantisch dazu. Ich find's einfach nur schön.