Ermreuth: Ergreifende Lieder zum Pogrom

11.11.2016, 14:00 Uhr
Ermreuth: Ergreifende Lieder zum Pogrom

© Karl Heinz Wirth

Die Pogrome sind der Übergang von der Diskriminierung der Juden 1933 zur systematischen Verfolgung die schließlich im Holocaust endete. Der Zamirchor erinnerte mit seinem Vortrag an diese Zeit. Gestaltet wurde der Abend von Issak Tavior, Chorleiterin Barbara Baier, dem Solisten James Clark und der 15-jährigen Solistin Scarlett Adler-Rani sowie dem Zamirchor. Dass die Kraft schöner Stimmen verzaubern kann zeigte der Chor gleich zu Beginn mit der Komposition „Vaetchanan“, dem Gebet Moses von Issak Tavior. Bestens aufeinander abgestimmt mischen sich die einzelnen Stimmen zu einer homogenen Gruppe im Chor, die bis hinein in gestalterische Feinheiten präzise, konzentriert und sensibel auf Taviors Anweisungen reagierte.

Mucksmäuschenstill wurde es, als der Chor die Arie der Leonore aus Macht des Schicksals „Pace mio dio“ anstimmt. Die Stimmen der Sängerinnen und Sänger bilden einen eindrucksvollen Klangteppich, der sich in der Komposition kunstvoll mit den Solopartien von Barbara Baier und James Clark verknüpft. Einen lupenreinen Klang entwickelte der Chor mit dem Stück „Nachamu Kol Kore“, mit dem er ein hohes Maß an Sensibilität und Einfühlungsvermögen bot. Das 25-minütige Stück „Mount Sinai“des Komponisten Tavior erzählt musikalisch die Geschichte der „Zehn Gebote“ und das Schicksal Israels. Mit einem Lied aus der Oper „Nabucco“ verabschiedete sich der Zamirchor aus Bayreuth von Ermreuth. Zurück blieb ein Publikum das eine Generalprobe erlebte.

Im Januar wird der Chor zum Holocaustgedenktag gemeinsam mit einem Chor aus Israel und dem Deutschen Radio Orchester vor den Vereinten Nationen in Genf im Palais de Nation auftreten.

Keine Kommentare