Exklusiv: Dieser Laden zieht in die Erlanger Fußgängerzone

ERLANGEN - Die spanische Modemarke Zara schließt nach rund einem Jahrzehnt ihre Filiale in der Nürnberger Straße. Derzeit wird kräftig ausgeräumt und weggeworfen. Darüber, was anstelle der Modemarke in den Laden in der Erlanger Fußgängerzone kommt, herrscht nun Klarheit. Eine Umwidmung wird jedenfalls nötig werden.

Gestern stand ein größerer Müllcontainer vor dem Ladengeschäft, Arbeiter entsorgten Kleiderbügel und Einrichtungsgegenstände. Zara war einst der erste Mieter im neu gestalteten Gebäudekomplex. Über die Gründe war am Montag aus der Konzernzentrale in Spanien nichts zu erfahren. Im Gegenteil: Aus unterschiedlichen Gründen wurden Nachfragen dieser Redaktion abgeblockt.

Corona die Ursache?

Es liegt die Vermutung nahe, dass die Folgen der Coronakrise bei Zara durchschlagen: So muss das Unternehmen den ersten Quartalsverlust seit Börsengang 2001 verbuchen, der Verlust betrug bis Ende April im ersten Geschäftsquartal 409 Mio. Euro. Ein Jahr zuvor hatte man noch Gewinne in Höhe von 734 Mio. Euro gefeiert – dann waren die Gesamterlöse um 44 Prozent eingebrochen. Laut Nachrichtenagentur Reuters sind bis zu 1200 Fillialen vom Mutterkonzern Inditex betroffen, die bis 2022 schließen sollen.

Über wenig Transparenz und Gesprächsbereitschaft des Unternehmens klagt auch Erlangens Wirtschaftsreferent Konrad Beugel. Er warte noch immer auf eine Antwort auf ein Gesprächsangebot, das die Stadt dem langjährigen Mieter gegeben hat. Die einzige Information: „Wir müssen unsere Filiale in Erlangen leider schließen. Derzeit ist keine neue Ladenfläche in Erlangen angedacht.“

Enttäuschter Wirtschaftsreferent

Konrad Beugel ist enttäuscht: „Auch wenn wir in der Wirtschafsförderung schon vor geraumer Zeit die Information erhalten haben, dass Zara den Standort Erlangen aufgibt, war die Nachricht damals wie heute eine schlechte. Leider konnten trotz einiger Versuche mit der Expansionsabteilung von Zara keine vertiefenden Gespräche stattfinden, ob und wie ein Weiterbetrieb – etwa an einem anderen Standort – möglich sein kann. Auch über die Hintergründe liegen uns keine Informationen vor, sehr wahrscheinlich ist Erlangen ein Opfer der aktuellen Zara-Strategie sich von einer Vielzahl von Filialen zu trennen.“

Bestätigung über Neunutzung

Unterdessen machen Gerüchte die Runde, wie es mit der Ladenfläche weitergehen wird. Hier bestätigte am Montag Edeka Nordbayern-Sachsen-Thüringen Informationen der Erlanger Nachrichten, wonach eine Umwidmung des Ladens von einer Mode- in eine Lebensmittelnutzung anstehe: „Stand heute können wir bestätigen, dass wir planen, das genannte Objekt zu übernehmen“, so Edeka in einer Stellungnahme auf Anfrage dieser Zeitung. Wie es heißt, soll Edeka den Laden sehr langfristig angemietet haben.