Feier an der FAU in Erlangen: Das EX wird 50

26.1.2020, 18:00 Uhr
Feier an der FAU in Erlangen: Das EX wird 50

Eine akademische Institution feiert Geburtstag: Zum Auftakt einer ganzen Reihe von Veranstaltungen zur Feier des 50. Geburtstags des Experimentiertheaters der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) lädt das Institut für Theater- und Medienwissenschaft gemeinsam mit dem Interdisziplinären Zentrum Ästhetische Bildung (IZÄB) sowie dem Collegium Alexandrinum am Donnerstag, 30. Januar, ab 20.15 Uhr zu einer Buchvorstellung und einer Podiumsdiskussion "Zur Gegenwart und Zukunft des Theaters" in das Experimentiertheater, Bismarckstraße 1, ein.

Als Theaterstadt hat Erlangen eine über 300-jährige Tradition, deren Bedeutung weit über die lokale Geschichte hinausreicht. Im Jahr 2019 war der 300. Jahrestag der Eröffnung des Markgrafentheaters der Anlass für eine Ringvorlesung, die als Kooperation des Theaters Erlangen mit dem Interdisziplinären Zentrum Ästhetische Bildung der FAU veranstaltet wurde und die eine vielfacettige Erkundung der Geschichte und Gegenwart des Theaters in Erlangen aus der Perspektive verschiedener Disziplinen vorgenommen hat.

Der in der Reihe "Ästhetik und Bildung" im Verlag transcript erschienene Band "Theater in Erlangen. Orte – Geschichte(n) – Perspektiven", herausgegeben von Hans-Friedrich Bormann, Hans Dickel, Eckart Liebau und Clemens Risi, versammelt Beiträge aus der Theaterwissenschaft, Pädagogik, Kunstgeschichte, Musikwissenschaft und Soziologie sowie von Kulturschaffenden und Künstler*innen. Sie widmen sich der Geschichte des Markgrafentheaters seit dem 18. Jahrhundert, der Erlanger Festivalkultur, dem Verhältnis zwischen Theater und Universität, der Bedeutung des Schultheaters und der Theaterpädagogik u.a. Zu den Autoren gehören Bodo Birk, Bettina Brandl-Risi, Michael von Engelhardt, Eckhard Roch, Matthias Warstat und andere mehr. Bei der Buchvorstellung werden Themen und Fragestellungen des Sammelbands vorgestellt.

In der anschließenden Podiumsdiskussion soll nach den Themen und Strategien für die Gegenwart und Zukunft des Theaters (nicht nur) in der Metropolregion gefragt werden. Ausgangspunkt ist der Befund, dass sich im Theater der Gegenwart zwei auf den ersten Blick unvereinbare Strömungen ausmachen lassen: Zum einen eine Erweiterung des Theaterbegriffs im Zeichen des Performativen, die etablierte Formen, Hierarchien und Arbeitsweisen in Frage stellt und auf eine Gleichrangigkeit aller theatralen Elemente setzt, zum anderen eine dezidierte Stärkung des Literarischen, wie sie unter anderem in der Auszeichnung von Theater-Autoren (Georg-Büchner-Preis an Lukas Bärfuss 2019, Nobelpreis für Literatur an Elfriede Jelinek 2004, Harold Pinter 2005 und Peter Handke 2019) abzulesen ist und sich auch in der Berufung von Philipp Löhle als Hausautor an das Staatstheater Nürnberg zeigt.

Was sind die Themen und die Aufgaben von Theater in einer Zeit, in der die Komplexität der (politischen, ökologischen, alltäglichen) Zusammenhänge immer größer wird?

Teilnehmer der Podiumsdiskussion sind: Jan Philipp Gloger (Schauspieldirektor Staatstheater Nürnberg), Antje Kley (Lehrstuhl für Amerikanistik, insbesondere Literaturwissenschaft an der FAU), Philipp Löhle (Hausautor am Staatstheater Nürnberg) und Camilla Schlie (Theaterpädagogik Theater Erlangen). Es moderieren Eckart Liebau und André Studt (IZÄB).

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