FSV Bruck behält in der Kegel-Bundesliga die Nerven

23.10.2019, 18:47 Uhr
Zufrieden beim FSV Bruck: Nadine Perkins.

© Klaus-Dieter Schreiter Zufrieden beim FSV Bruck: Nadine Perkins.

"Solche Situationen schweißen eine Mannschaft zusammen", sagt Perkins. Die Teamkolleginnen feuerten sie an, auch die Gegnerinnen gaben auf und neben den Bahnen alles. "Es war noch lauter als sonst." Schon normalerweise ist der Geräuschpegel beim Kegeln enorm, wenn die Spielerinnen jede Aktion bejubeln und besingen. Auf den Brucker Bahnen war es am Sonntag also richtig laut. Nadine Perkins sagt: "Ich hatte Gänsehaut."

Noch 20 Schub, also 20 Wurf vor Schluss war alles möglich: ein Sieg, ein Remis, aber auch eine Niederlage. Die hätten sich die Bruckerinnen nicht leisten dürfen, mit Regensburg war ein direkter Konkurrent aus dem Tabellenkeller zu Gast. "Wir haben das Spiel als einen vorzeitigen Abstiegskampf deklariert. Wir mussten diesen Gegner schlagen", meint die 33-Jährige. Den Keglerinnen hat man das angemerkt: Auf den Bahnen zeigten sie nicht die gewohnte Ruhe.

"Wir sind eine richtige Einheit"

"Wir waren alle etwas unter unserem Niveau", sagt Perkins. "Doch wir haben das Spiel gewonnen. Das war das Wichtigste." 18 Holz Vorsprung bedeuteten am Ende den Sieg, der mit 5:3-Mannschaftspunkten deutlicher wirkt als er tatsächlich war. Mit ihren 541 Holz gewann Perkins im Schlusspaar gegen Raphaela Dietl. Sie hatte in der Cruchtime Nervenstärke bewiesen. Wieder einmal.

"Ich spiele gerne im Schlusspaar, das mache ich schon, seitdem ich kegel", sagt Perkins. "Anzufangen ist hingegen gar nichts für mich. Ich mag es, mich hinten heraus noch einmal reinzubeißen." Beim FSV Bruck fühlt sie sich in dieser Rolle sehr wohl. Es ist bereits die dritte Saison seit ihrem Wechsel vom Baiersdorfer SV. "Es macht mega viel Spaß, in Bruck zu spielen. Wir sind eine richtige Einheit. Das ist nicht nur Sport, sondern auch Freundschaft."

Zu Beginn gab es ein "überraschend grandioses" 8:0

In der Bundesliga soll dieser Zusammenhalt den FSV auch dieses Jahr wieder zum Klassenverbleib führen. Bislang ist das Team im Soll. Zwar haben die Bruckerinnen in Pirmasens, beim Vorjahres-Zweiten Pöllwitz und gegen Liedolsheim verloren. Allerdings zählen diese drei Vereine auch nicht zu den direkten Konkurrenten im Abstiegskampf. "Der Fokus liegt auf anderen Teams", meint Perkins.

Die Bilanz bei den "einkalkulierten" Spielen ist gut: Gegen die SG Lorsch-Bensheim gelang ein "überraschend grandioses" 8:0, nun folgte der Sieg gegen Regensburg. Am Sonntag geht es noch zu Bavaria Karlstadt. "Bislang läuft es nach Plan", sagt Perkins. Ziel ist, die Klasse vielleicht sogar etwas frühzeitiger als im Vorjahr zu halten. Da kam es am letzten Spieltag zum Showdown. Doch es soll ja nicht mehr so spannend werden.

Keine Kommentare