FSV Bruck: Krankenkasse will 190.000 Euro

2.12.2011, 14:30 Uhr
FSV Bruck: Krankenkasse will 190.000 Euro

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Knapp 190000 Euro hoch ist die Krankenkassen-Forderung; ein Darlehen soll nun helfen, diese Summe zusammenzubringen. In einer Mitgliederversammlung wurde der Vorstand beauftragt, entsprechend tätig zu werden – mit einer Zustimmung von 85 Prozent der Stimmberechtigten. Die Alternative wäre der sofortige Gang in die Insolvenz gewesen.

FSV-Präsident Manfred Hopfengärtner bestätigte auf Nachfrage der Erlanger Nachrichten den neuerlichen Rückschlag: „Wir haben am 21. November den Bescheid bekommen.“ Man versuche aber, mit der Krankenkasse über eine Stundung oder anderweitige Reduzierung des Betrags zu verhandeln. „Es steht ja nicht der Vorwurf im Raum, dass wir betrogen haben“, so Hopfengärtner. „Wir haben nur falsch gerechnet.“ Die Spieler in Bruck hätten Nettoverträge, die man zur Bezifferung der Sozialversicherungsabgaben auf brutto hochrechnen müsse. Der Fehler, den der FSV gemacht habe, ist laut Hopfengärtner der, dass man vor dem Hochrechnen abzugsfähige Beträge wie Übungsleiterzuschüsse oder Kilometergeld abgezogen habe. Laut Krankenkasse dürfe das aber erst nach dem Hochrechnen erfolgen. Bis 2004 sei dieses Vorgehen allerdings nie beanstandet worden, so Hopfengärtner. Der Fehlbetrag habe sich in den sechs Jahren seit der letzten Prüfung durch die Krankenkasse auf 189000 Euro hochgeschaukelt.

Für den FSV kommt es damit derzeit knüppeldick, denn auch mehrere Sponsoren kommen aktuell ihren Verpflichtungen nicht nach. Hopfengärtner spricht von 25000 Euro Außenständen allein für die Fußballabteilung. Die Geldgeber verwiesen bei Nachfragen stets auf ihre eigene schwierige wirtschaftliche Situation.

Jugendzentrum auf Eis

Auch das geplante Jugendzentrum wurde vorerst auf Eis gelegt, weil die Verträge mit dem reichen Gönner vom Starnberger See (wir berichteten) noch nicht unterzeichnet sind. Der Großsponsor hat laut Hopfengärtner zuletzt schwere private Schicksalsschläge erlitten, was den Fortgang der Geschäftsverbindung mit dem FSV verzögert hat. Der Brucker Präsident ist aber nach wie vor zuversichtlich: „Im Winter könnten wir ohnehin nicht bauen, aber im Januar oder Februar, wenn alles hieb- und stichfest ist, soll dann eine außerordentliche Mitgliederversammlung den Startschuss für den Bau geben.“

Geplant ist ein Jugendzentrum mit einer Physiotherapiepraxis. Den Bau will der FSV mit Hilfe von Zuschüssen und Darlehen vorfinanzieren; der Sponsor trägt Zins und Tilgung. Laut Hopfengärtner ist vereinbart, dass das hierfür erforderliche Geld vorab auf einem separaten Konto treuhänderisch bereitgestellt und Jahr für Jahr ausgezahlt wird. Der Sponsor soll darauf dann keinen Zugriff mehr haben. Zunächst gilt es aber, die Verträge unterzeichnet zu bekommen. „Die Hoffnung stirbt zuletzt“, sagt Hopfengärtner. 

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