Gabionen und glatte Straßen in Möhrendorf

2.2.2017, 19:00 Uhr
Gabionen und glatte Straßen in Möhrendorf

© Gisa Bodenstein

Ein Antrag der SPD-Fraktion sorgte zu Beginn der Sitzung für Zündstoff: Sie forderte einen Bebauungsplan, beziehungsweise eine Erhaltungssatzung für Möhrendorf und Kleinseebach, um die „ortsbauliche Eigenart der Dorfzentren“ zu erhalten. Die beiden SPD-Räte wollten verhindern, dass in Zukunft Bauvorhaben genehmigt werden, die nicht zum urigen Charakter der Ortskerne passen. Für Gutachter sind nach Einschätzung von Monika Bohnert und Marcel Beck 20 000 Euro nötig.

Vor allem die Gabionenwand, die gegenüber dem Rathaus in Möhrendorf errichtet wurde, sorgt derzeit für allgemeinen Unmut. Gabionen sind jene mit Steinen gefüllten Drahtkäfige, die derzeit gerne als Zaunersatz aufgestellt werden.

Bernd Rudolph von der CSU fand, der Aufwand sei deshalb aber noch lange nicht gerechtfertigt, „das ist mit Kanonen auf Spatzen schießen“. Ralf Schwab (FDP) sprach von „Aktionismus, der nichts bringt“, die SPD würde „wahllos Mittel in den Haushalt einstellen“.

Hermann Knapp von den Freien Wählern stellte einen klar erkennbaren historischen Kern Möhrendorfs in Frage. Entlang der Hauptstraße finde man zahlreiche Gebäude, die neueren Datums seien.

Schließlich einigten sich die Delegierten auf den Vorschlag des Bürgermeisters: Mit Hilfe von Sachverständigen wollen sie sich nun zunächst über Möglichkeiten geeigneter Regelungen informieren. Dann soll gegebenenfalls über weitere Schritte beraten werden. Der SPD-Antrag wurde mit zehn zu fünf Stimmen abgelehnt.

Eva Hammer (Grüne) brachte danach ein aktuelles Thema aufs Tapet: Mehrere Bürger hatten sich über den Zustand der gesperrten Straße zwischen Möhrendorf und Erlangen beschwert. Die Straße, die tagtäglich viele Schüler benutzen, ist glatt und mit dem Rad kaum zu befahren.

Bürgermeister Thomas Fischer erläuterte: Es werde zwar geräumt, aber weil dort Wasserschutzgebiet sei, dürfe nicht gesalzen werden. Geltende Regel sei, dass nur ein Weg nach Erlangen freigehalten werde, und zwar der entlang der A73. Außerdem solle man bei diesen winterlichen Bedingungen lieber die Busse nutzen. „Es bleibt momentan keiner stehen“, versicherte der Bürgermeister.

Eine Zuschauerin schaltete sich in die Debatte ein: Der Winterdienst räume die gesperrte Straße zu spät, das sei früher anders gewesen. Darauf entgegnete ihr Thomas Fischer, der Räumungsplan sei nach Prioritäten umgestellt worden.

Keine Kommentare