Gemeinderat Marloffstein lässt Bebauungsplan schrumpfen

2.3.2020, 19:26 Uhr
Gemeinderat Marloffstein lässt Bebauungsplan schrumpfen

© Klaus-Dieter Schreiter

Bereits im Jahre 2012 hatte der Gemeinderat die Aufstellung des Bebauungsplanes "Nördlich Ebersbacher Straße" beschlossen. Ein knappes Jahr später ist dann das Konzept festgelegt worden. Die daran eigentlich anschließende öffentliche Auslegung ist dann aber nicht erfolgt, so dass auch die Bürger und die Träger öffentlicher Belange sich noch nicht zu den Plänen äußern konnten.

Der Grund: Die Gemeinde möchte das etwas unterhalb liegende Baugebiet Ringgarten zuerst in trockenen Tüchern haben, weil ein wirksamer Hochwasserschutz erst möglich wird, wenn beide Baugebiete erschlossen werden. Denn bei Starkregen anfallendes Wasser soll durch den Ringgarten abgeleitet werden.

Inzwischen hat sich ein Bauträger bei der Gemeinde gemeldet, der das Gebiet "Nördlich Ebersbacher Straße" bebauen will. Jedoch möchte er den Geltungsbereich des Bebauungsplanes verkleinern, indem Grundstücke nördlich der dortigen Hecke herausgenommen werden. Zumindest wolle einer dieser Grundstücksbesitzer offenbar ohnehin kein Baurecht, habe er doch bereits mit dem Aushub für einen Swimmingpool begonnen, meinte Bürgermeister Eduard Walz während der Gemeinderatssitzung.

Allerdings seien die Bauarbeiten vom Landratsamt eingestellt worden, weil es sich um einen Außenbereich handelt und somit eine Genehmigung notwendig sei, berichtete Bauamtschef Andreas Geck.

Jedoch kommt diese Aktivität des Grundstückseigentümers dem Ansinnen, den Geltungsbereich des Bebauungsplanes zu verkleinern, entgegen, weil dort offenbar ohnehin kein Baurecht gewünscht ist. Darum ist der Gemeinderat der einstimmigen Empfehlung des Bauausschusses gefolgt und hat mehrheitlich der Verkleinerung des Baugebietes zugestimmt.

Die Eigentümer der Grundstücke in dem Bereich, auf denen kein Baurecht eingetragen werden soll, sollen der Gemeinde nun noch mitteilen, welche Nutzungsabsichten sie zukünftig haben, damit das bei der Überplanung berücksichtigt werden kann.

Weil es bislang immer hieß, das ehemals größere Areal sei notwendig, um den Hochwasserschutz der Gemeinde zu gewährleisten, wollte Gemeinderat Ralf Jähnert (SPD) wissen, ob dieser Hochwasserschutz auch nach der Verkleinerung des Baugebietes noch gewährleistet ist. Andreas Geck sieht darin zwar kein Problem, die Details aber würden sich erst im Laufe des Verfahrens ergeben, sagte er.