Großes Interesse an Erlanger Max-Planck-Forschung

15.9.2018, 15:00 Uhr
Großes Interesse an Erlanger Max-Planck-Forschung

© Foto: Harald Sippel

Schon frühzeitig hatten Umweltverbände wie der Landesbund für Vogelschutz und der Bund Naturschutz (BN), aber auch Bürgerinitiativen wie "Rettet den Exer" den Standort des Neubaus im Süden des ehemaligen Exerzierplatzes ("Exer") kritisiert. Dabei handelte es sich vor allem um die befürchteten Eingriffe in das Naturschutzgebiet und um mögliche Auswirkungen  auf vom Aussterben bedrohten Arten. „Bei den Debatten“, sagte Balleis vor zahlreichen Gästen, „ging es vor allem um die blauflügelige Ödlandschrecke“. 

Nach vielen Diskussionen hatte der Stadtrat im April 2011 sich dann doch klar für die Errichtung des MPL ausgesprochen. Was Balleis jedoch nicht erwähnte: Noch immer hält der Bund Naturschutz an seiner Klage gegen den zugrunde liegenden Bebauungsplan der Stadt Erlangen fest, unter anderem wegen Verletzung von Naturschutz-Vorschriften.

Stattdessen lobte Balleis die Pläne für ein weiteres Max-Planck-Institut auf dem Gebiet der früheren Heil- und Pflegeanstalt („Hupfla“). Auch gegen dieses Vorhaben formiert sich mehr und mehr Widerstand. Kritiker möchten den historischen Gebäudekomplex in einen Erinnerungsort für die Opfer der von den Nazis so beschönigend bezeichneten "Euthanasie"-Programme (aus dem Griechischen: "schöner Tod") miteinbeziehen.

Doch diese Debatten standen beim großen Aktionstag im MPL in Erlangen am Freitag im Hintergrund. Schon zu Beginn der Veranstaltung strömten zahlreiche Wissbegierige in die Einrichtung an der Staudtstraße. Mit spannenden Experimenten und Vorführungen standen die Wissenschaftler den Gästen Rede und Antwort. Das Interesse der Bevölkerung an Forschung und Technik war wieder einmal riesengroß. 

Mit dem Aktionstag feiert die Max-Planck-Gesellschaft gleich drei Jubiläen:

den 70. Geburtstag der Gesellschaft selbst sowie den 160.Geburtstag des Wissenschaftlers Max Planck. Zudem erhielt der herausragende Wissenschaftler genau vor 100 Jahren den Nobelpreis. 

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