Gutes Team: Schwestern-Power bei der SGS Erlangen

2.10.2019, 10:00 Uhr
Die große Volleyball-Familie: Anja Gruber (Mitte, Trikotnummer sieben) ist mittlerweile Kapitänin der SGS-Volleyballerinnen. Erstmals überhaupt spielt das Team in dieser Saison in der Bayernliga. Trotz Auftakt-Niederlage ist die Stimmung super...

Die große Volleyball-Familie: Anja Gruber (Mitte, Trikotnummer sieben) ist mittlerweile Kapitänin der SGS-Volleyballerinnen. Erstmals überhaupt spielt das Team in dieser Saison in der Bayernliga. Trotz Auftakt-Niederlage ist die Stimmung super...

Der Jugendtrainer war nicht zu beneiden. Als Kinder spielten Anja und Birgit Grund in einer Zweier-Mannschaft. Es ist die erste Spielform im Jugend-Volleyball, bevor sich das System über drei, vier bis hin zu sechs Spielern aufbaut. Zum Lernen ist das natürlich gut, dauerhaft mit seiner eigenen Schwester auf dem Feld zu stehen, kann aber auch ganz schön anstrengend sein.

"Früher haben wir uns schon angekeift"

"Wir haben immer zusammen gespielt, abgesehen von der letzten Zeit in Veitsbronn. Und da habe ich sie auch vermisst", sagt Anja Grund, mit 28 Jahren zwei Jahre älter als ihre Schwester. "Wir verstehen uns gut, kommen uns durch die Positionen auf dem Feld aber nicht mehr in die Quere", meint Birgit Grund. Sie ist Libera, also Abwehrspezialistin. Anja Grund ist Zuspielerin. "In der Jugend war es nicht immer so einfach", meint sie. "Da haben wir uns schon angekeift beim Spielen. Doch das hat uns abgehärtet." Und an der Seitenlinie bekam es auch nur die eigene Mutter ab, die ihre Kinder coachte.

Die Grunds sind eine echte Volleyball-Familie. Schon Mama und Papa haben gespielt. Ursprünglich kommt die Familie aus Tennenlohe, angefangen mit Volleyball haben die Schwestern beim Turnerbund. Über die SGS und Veitsbronn kamen die Schwestern wieder zurück zu Siemens-Erlangen. Dort spielen die Eltern nun auch in der Freizeit-Mannschaft, im Sommer treffen sich alle gemeinsam beim Beachvolleyball.

Mittlerweile sind Anja und Birgit Grund im Berufsleben angekommen und ausgezogen, die eine wohnt in Erlangen, die andere in Nürnberg. Durch den Sport sehen sie sich trotzdem mindestens zweimal pro Woche im Training. "Das ist schön", sagt Birgit Grund. Erst in diesem Sommer wechselte die Libera von Veitsbronn zur SGS, natürlich auf Anfrage der eigenen Schwester. "Ich kannte Teile des Erlanger Teams schon von früher. Es ist toll, wieder im Heimatverein zu spielen." Für den Aufsteiger war es zudem wichtig, sich personell zu verstärken, um in der neuen Liga bestehen zu können.

Nur im zweiten Satz überzeugend

Im ersten Spiel gegen die Reserve des TV Altdorf gab es am Samstag trotzdem eine Niederlage. Zu Beginn kam die Erlanger Annahme zu selten genau nach vorne, dadurch. Erst gegen Ende des ersten Satzes klappte zudem die Blockarbeit besser. Zu gewinnen gab es so zunächst nichts (23:25). Im zweiten Satz war Altdorf dann gar nicht mehr auf dem Feld, die SGS nutzte das und führte schnell hoch (20:12), am Ende ging der Satz mit 25:16 an Erlangen.

... und kleine Volleyball-Familie: Anja (links) und Birgit Gruber.

... und kleine Volleyball-Familie: Anja (links) und Birgit Gruber.

Im dritten Durchgang bekamen die Gäste ihr Spiel besser in den Griff, die SGS hingegen leistete sich zu viele Eigenfehler, so legte die TV-Reserve 2:1 vor (25:18). Im vierten Satz ging es bei den Erlangerinnen unverändert weiter, bei 14:17 hatten sie das Spiel schon aus der Hand gegeben. Während die Miene von Trainerin Susanne Konrad immer finsterer und die Wangen ihrer Spielerinnen vor Ärger über sich selbst immer röter wurden, zog Altdorf davon. Mit 25:15 verlor Erlangen den vierten Satz und damit auch das Spiel.

"Gegen Ende haben wir ein bisschen aufgegeben. So enttäuscht sind wir aber nicht", sagt Anja Grund. "Wir wussten, es wird schwer. Im zweiten Satz haben wir gut gespielt, das was wir können. Daran müssen wir anknüpfen." Für Birgit Grund war es schade, dass der erste Einsatz im neuen Team nicht belohnt wurde. "Es ist immer etwas anderes, in einer neuen Mannschaft zu spielen", sagt die Libera. "Abstimmungsprobleme aber gab es kaum. Wir sind sehr gut als Einheit aufgetreten. Deshalb hat es Spaß gemacht, auch wenn wir verloren haben."

Nicht die einziges Schwestern im Team

Entscheidend in der Bayernliga wird sein, die Annahme stabil zu halten. "Die Aufschläge sind hier deutlich stärker in der Landesliga", sagt Anja Grund. Ziel ist, so viele Spiele wie möglich zu gewinnen, um möglichst sicher die Klasse zu halten. Helfen wollen dabei Anja und Birgit Grund, die übrigens nicht die einzigen Geschwister im Team sind. Auch Theresa und Magdalena Zerelles sowie Eva und Jennifer Maier sind Schwestern.

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