Heroldsberg: Fiese Abzocke mit der Wechselgeld-Masche

30.8.2020, 14:08 Uhr

Um Hilfe gebeten wurden die Beamten allerdings zunächst aus einem ganz anderen Grund: Vor einem Heroldsberger Supermarkt hielten sich zwei Bettler auf, hieß es. Doch die Polizisten, die nach dem Rechten schauen wollten, konnten vor Ort keine Bettler identifizieren. Allerdings erweckten zwei Männer im Alter von 42 und 43 Jahren "aufgrund ihrer Verhaltensweise", wie es in der Pressemitteilung heißt, die Aufmerksamkeit der Beamten.

Die Polizisten kontrollierten die Personalien und stellten dabei fest, dass es sich bei dem Jüngeren um einen deutschlandweit agierenden Wechselgeldbetrüger handelt, der aktuell keinen festen Wohnsitz in Deutschland nachweisen konnte. Die Beamten nahmen den Mann fest, er musste noch am Sonntag für die zu erwartende Strafe eine sogenannte Sicherheitsleistung in Höhe von 550 Euro hinterlegen und konnte anschließend wieder gehen.

Ablenkung ist offenbar alles

Die Methode von Wechselgeldbetrügern ist oft gleich: Der Täter betritt zum Beispiel eine Bäckerei und bittet darum, diverse 10-Euro-Scheine in einen größeren Schein zu wechseln. Während der Betrüger die Geldnoten vor den Augen des Personals abzählt, wird die Person hinter dem Tresen so geschickt in ein Gespräch verwickelt, dass sie gar nicht merkt, wie der Täter unauffällig einen Teil der Scheine wieder verschwinden lässt. Oft betritt eine weitere Person den Laden, die sich als ungeduldiger Kunde ausgibt und damit den Angestellten unter Druck setzt, den Geldwechsel schnell abzuwickeln. In Wahrheit stecken die beiden Kunden aber unter einer Decke.


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Oft, so die Polizei, werden solche Betrügereien gar nicht angezeigt — weil die Summe, um die die Opfer betrogen wurden, zu klein war oder weil der Betrug gar nicht aufgefallen ist. Fehlen größere Summen, landet der Fall aber meist bei der Polizei. Die Täter, heißt es seitens der Polizei, kommen von überall her. Allerdings gäbe es eine leichte Tendenz zu Banden aus Osteuropa.

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