Heroldsberger Handball erneut im Umbruch

5.12.2009, 00:00 Uhr
Heroldsberger Handball erneut im Umbruch

© Klaus-Dieter Schreiter

Es sei vor anderthalb Jahren nicht unbedingt der Abschied als Trainer von den Heroldsberger Handballdamen gewesen, den er sich vorgestellt hatte, sagt Michael Kittler (37) heute. Beim «Knatsch» mit Erich Joch habe er, der die Mannschaft immerhin in die Bayernliga geführt hatte, den Kürzeren gezogen. Er hänge sehr an dem Verein, für den er einst selbst Handball gespielt hat, und nachdem sein Nachfolger Hans-Peter Peer und der sportliche Leiter Erich Joch das Handtuch geworfen hatten, habe er gerne das Traineramt wieder übernommen.

Personalsituation unterschätzt

Peer sagt nach seinem Rücktritt, dass er zwar Ideen und Konzepte gehabt, jedoch die Personalsituation unterschätzt habe. «In gegenseitigem Einvernehmen» sei die Trennung erfolgt. Der sportliche Leiter Erich Joch erzählt den EN auf Nachfrage, dass er zurückgetreten sei, weil bei der Mannschaft «Energie, Zeit und Herzblut nicht in Balance» gewesen seien. Zur Erinnerung: Als Erich Joch und Peer im Sommer 2008 das Zepter gemeinsam übernommen haben, hatten sieben Damen das Team verlassen.

Handball-Abteilungsleiter Michael Solfrank – nach seinen Angaben hat er «den Hut auf», leitet aber die Geschicke der Handballabteilung zusammen mit Markus Korn, Margit Erdmann und Kerstin Dummert – macht «die Einstellung diverser Damen» für den Abstieg aus der Bayernliga und auch für die Misserfolge in der Landesliga verantwortlich. Für den neuen alten Trainer Michael Kittler habe sich die Abteilungsleitung mit 3:1 Stimmen entschieden. Wie aus zuverlässiger Quelle zu erfahren war, war es Solfrank, der gegen Kittler gestimmt hat. Dem vernehmen nach wird auch Solfrank im Januar aus der Abteilungsleitung ausscheiden. Der Ansprechpartner für ihn sei ohnehin nur Margit Erdmann, sagt Kittler, der im Hauptberuf Pädagoge ist am Gymnasium Eckental.

Solfrank hofft, dass der neue Coach in der Weihnachtspause gute Spielerinnen an Land ziehen wird, um den Klassenerhalt (nach acht Spielen stehen in der Landesliga Nord null Punkte und 278 Gegentore zu Buche) doch noch zu schaffen. Trainer Kittler sieht das aber völlig anders. «Wir spielen definitiv in der falschen Klasse», sagt er. Der Mannschaft habe er nach der Niederlage am letzten Wochenende gegen den Tabellenvorletzten HSC 93 Fürth (19:26) schon signalisiert, dass der Wiederaufbau des Teams nur über den Abstieg in die Bezirksoberliga funktionieren werde. Neue Spielerinnen seien nämlich vorerst nicht in Sicht. «Wir brauchen Zeit».