Herrliche Bilder nähren in Erlangen die Reiselust

19.11.2019, 06:43 Uhr
Herrliche Bilder nähren in Erlangen die Reiselust

© Stefan Hippel

Mit dem Fernweh ist es so eine Sache. Manche werden davon gepackt, kaum dass sie von der Urlaubsreise zurück sind. Manche kennen das Gefühl gar nicht.

Lust aufs Reisen machen viele der 19 Vorträge beim Fernweh Festival, allein schon durch fantastische Landschaftsaufnahmen und Filmsequenzen, die Begegnungen mit den Menschen in fernen oder nahen Ländern schildern. Mitleiden dürfen die Zuschauer etwa mit Walter Költsch bei seiner eisigen Radtour nach Moskau.

Vor allem aber mit Dylan Wickrama, dem Schweizer indischer Herkunft, der auf seiner Weltumrundung mit dem Motorrad in Panama vor einem undurchdringlichen Gebiet am Ende der Straße anlangt, sich ein Floß baut und über 800 Kilometer auf dem Pazifik in Richtung Kolumbien schippert; er ist unerschütterlich optimistisch, bis zu dem Tag, als seine Floßreise zuende ist und er in Tränen darüber ausbricht.

Je nach Temperament, Alter und Aktivitäten locken Reisen durch den Süden Englands oder die Fahrt einer jungen Familie mit dem VW Bulli durch Europa, Geschichten über Indonesien, China oder Patagonien. Per Rad, per Auto, zu Fuß, per Rollstuhl. Von der Reise nach Indien auf den Spuren der Liebe bis in die Welt der Mythen des Himalaya. Die Vielfalt der Erlebnisse ist unerschöpflich, die Lebensgeschichte von Kletterlegende Thomas Huber inklusive.

Passend dazu konnten sich die Besucher der begleitenden Messe an einer Vielzahl von Ständen von Reiseveranstaltern Kataloge und Anregungen für Gruppen- oder individuelle Reisen holen, passende Outdoor-Kleidung und Accessoires im Bereich von "Freilauf", Beratung und Informationen erhielten die Messebesucher auch über die geeignete Fotoausrüstung für die Reisefotografie.

Anregungen und Angebote für mögliche Aktivitäten gab es ebenfalls in Hülle und Fülle, etwa den Segelflug-Simulator der Segelflugschule Feuerstein, die Angebote der Tauchschule, der Segelschule oder zum Sportbootführerschein. Eine Reihe von Fahrradherstellern boten ihre Produktpalette ebenso feil. Dazu gesellten sich der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC) mit einem eigenen Stand, aber auch der Deutsche Alpenverein (DAV).

Erstmals mit von der Partie und gut besucht waren auch die Stände von "imago – Insect products", die eiweißreiche Nahrung aus Insekten produzieren, aber auch die Fürther Fledermausfreunde präsentierten ihre Aktivitäten zum Schutz der Tiere. Die Ein-Dollar-Brille, die Spendenaktion "Outdoor against Cancer" (eigener Bericht folgt) stießen auf das Interesse der Besucher, ebenso das Angebot an Foto-Seminaren.

Die Veranstalter Cordula Gotschy, Heiko Beyer und Holger Fink zeigten sich am Ende zufrieden mit dem Fernweh Festival 2019. Nach einem Jahr Zwangspause, so Beyer, "ist es hart gewesen, wieder reinzukommen. Aber jetzt hat es richtig Spaß gemacht". Die Besucherzahlen, haben – aufgrund der Pause erwartet – etwas unter den Zahlen von 2017 gelegen. "Die festen Sitzplätze kommen gut beim Publikum an", sagt Gotschy. Da gebe es weniger Irritationen als vormals. Dem Vernehmen nach waren auch die Aussteller mit der Publikumsresonanz in der Ladeshalle zufrieden.

Und das Festival war noch nicht zu Ende, da lag auch schon der Programmflyer für Fernweh 2020 aus. Es fehlt nur noch das Gastland, vielleicht eine der Partnerregionen von Erlangen. Wer weiß?

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