Holzhaus der Asgard-Pfadfinder stand in Flammen

30.4.2012, 18:00 Uhr
Das Pfadfinderheim an der Kurt-Schumacher-Straße ist in der Nacht von Sonntag auf Montag vom Feuer vollständig zerstört worden.

© Klaus-Dieter Schreiter Das Pfadfinderheim an der Kurt-Schumacher-Straße ist in der Nacht von Sonntag auf Montag vom Feuer vollständig zerstört worden.

Am Montagmorgen gegen 0.45 Uhr hatte ein Passant der Polizei über Notruf zunächst den Brand der Halle der Flugsportvereinigung Erlangen an der Kurt-Schumacher-Straße gemeldet. Als die alarmierte Feuerwehr am Einsatzort eintraf, brannten aber stattdessen das sich direkt daneben befindliche, komplett aus Holz gebaute Heim der Pfadfinder und die auf beiden Seiten angebauten Schuppen lichterloh.

Zunächst mussten die Einsatzkräfte – die Erlanger Feuerwehr war mit zwei Löschzügen und einem zusätzlichen Tanklöschfahrzeug angerückt, und auch die Feuerwehr Kriegenbrunn war im Einsatz – das Tor zum Grundstück aufbrechen, und auch ein Zugang zum angrenzenden Sportplatz wurde geschaffen.

Von allen Seiten gelöscht

So konnte das Feuer von allen Seiten aus mehreren Rohren bekämpft werden. Es dauerte trotzdem fast eine Stunde, bis die Flammen weitestgehend gelöscht waren. Jedoch brannte es in der Isolierung des Daches und unter dem auf Fundamente gesetzten Holzhaus immer weiter, und auch die Rauchentwicklung war nach wie vor enorm, so dass die gesamte Oststadt verqualmt war. Erst gegen drei Uhr war das Feuer komplett aus.

Um an die Glutnester zu kommen, wurde die Holzbohlenwand mit Motorsägen aufgeschnitten und auch das Dach von der Drehleiter aus geöffnet, denn in das Gebäude konnten die Kräfte wegen der Einsturzgefahr nicht vordringen. Weil die Hitze-Entwicklung so groß war, mussten die Löschfahrzeuge weiter entfernt vom Brandherd parken. Auch einige Wohnwagen und Bootsanhänger, die auf dem Platz der Flugsportvereinigung abgestellt waren, wurden durch die enorme Hitze doch erheblich beschädigt.

Die Kurt-Schumacher-Straße war für den gesamten Verkehr gesperrt worden, weil neben den Feuerwehrfahrzeugen auch der Rettungsdienst und Notärzte dort parkten. Die Feuerwehr hatte auf dem nahen Obi-Parkplatz eine Versorgungsstation für die rund 40 eingesetzten Kräfte eingerichtet. Dort war auch der Abrollbehälter mit zusätzlichen Atemschutzgeräten abgestellt, aus dem die Löschtrupps mit Nachschub für den schweren Atemschutz versorgt wurden.

Völlig erschüttert

Vor Ort war auch der Asgard-Pfadfinder und Stadtrat Helmut Wening. Er sagte völlig erschüttert, er habe das Gelände erst gegen 21 Uhr verlassen, und zu dem Zeitpunkt sei niemand mehr dort und noch alles in Ordnung gewesen.

Weshalb das Feuer so heftig gewütet hat, konnte auch er sich nicht erklären. 15 Jahre lang hatten die Pfadfinder das Blockhaus aufgebaut und eingerichtet. In dem Haus sind laut Wening auch sämtliche Utensilien für die heutige Rädli gelagert gewesen. Das Gelände der Pfadfinder ist traditionell eine beliebte Station auf dieser Fahrradtour durch die Stadt.

Am Morgen nach dem verheerenden Brand wurde das ganze Ausmaß des Dramas sichtbar. Die Holzbohlen-Wände sind stark verkohlt, und auch im Innenraum ist alles verbrannt. Klavier, Schreibtisch, Stereoanlage und Möbel sind ein Raub der Flammen geworden, das Haus muss nun abgebrochen werden.

Brandursache noch unbekannt

Die Erlanger Feuerwehr räumte noch bis etwa zehn Uhr den Brandschutt weg, weil nicht ausgeschlossen werden konnte, dass jemand in dem Feuer umgekommen war. Das ist aber glücklicherweise nicht der Fall.

Auch Oberbürgermeister Siegfried Balleis machte sich am Morgen ein Bild von dem Ausmaß der Zerstörung. Die Brandursache ist laut Polizei noch nicht bekannt. Die weiteren Ermittlungen werden von der Kriminalpolizei Erlangen geführt.

Durch das Feuer ist der Pfadfinderstamm „Asgard“ nun in eine finanziellen Misere geraten. Denn trotz der vorhandenen Feuerversicherung, so vermutet jedenfalls der Bildungsreferent der Pfadfinder, Christoph Bichler, könnte der Schaden eventuell nicht komplett von der Feuerversicherung getragen werden. Deswegen hat der Förderverein einen Spendenaufruf gestartet. Die Kontoverbindung für die dringend benötigten Spenden lautet: Förderverein BdP Stamm Asgard, Sparkasse Erlangen (BLZ 76350000), Konto-Nummer: 37547.

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