Im Erlanger Eishaus wechselt der Betreiber

28.2.2017, 06:00 Uhr
So kennt man das Eishaus in Erlangen: lange Schlangen, leckeres Eis. Ab März ist es wieder soweit.

© Harald Sippel So kennt man das Eishaus in Erlangen: lange Schlangen, leckeres Eis. Ab März ist es wieder soweit.

Der Amerikaner Thomas Hauth war auf Durchreise in Erlangen, als er seine Frau kennen lernte und sich entschloss, zu bleiben. Er wollte eine Eisdiele eröffnen, die sich von anderen unterscheidet. "Ich habe nie versucht, mich durch Qualität abzusetzen. In der Umgebung verwenden alle frische Produkte, so dass die Qualität überall gut ist", sagt Hauth. Den Unterschied macht sein amerikanisches Konzept.

Riesige Portionen und viele Extras wie Streusel und Gummibärchen gratis dazu haben das Eishaus berühmt gemacht. "1998 habe ich das Eisgeschäft eröffnet. Innerhalb von vier Wochen überrannten mich Menschenmassen, damit hatte ich nicht gerechnet", erzählt Hauth.

"Gesundheit geht immer vor"

Nach 19 Jahren muss der Eisdielenbesitzer aus gesundheitlichen Gründen sein Geschäft aufgeben. Letztes Jahr im Sommer fiel er von einem Tag auf den anderen wegen Krankenhausaufenthalten aus. "Meine Mitarbeiter, die hauptsächlich aus Studenten bestehen, haben das Geschäft fantastisch weitergeführt. Dank ihnen konnte die Saison 2016 zu Ende geführt werden."

Nach seiner zweiten Operation sagten ihm die Ärzte, dass er für die nächsten sechs Monate körperlich eingeschränkt sein werde. "Ich kann das Geschäft und vor allem die Eisproduktion in diesem Zustand nicht weiterführen", sagt Hauth. "Gesundheit geht immer vor."

Schleckermäuler können sich in Erlangen aber auch schon jetzt mit Eis eindecken.

Schleckermäuler können sich in Erlangen aber auch schon jetzt mit Eis eindecken. © Fotos: Horst Linke

Seit Wochen ist der Geschäftsführer auf der Suche nach einem Nachfolger, der die beiden Filialen am Neuen Markt und in der Luitpoldstraße übernimmt. Momentan gibt es zwei potenzielle Käufer, die selber zur Eishauskundschaft gehören und aus Erlangen kommen.

Jahrelang loyale Kunden

Für Hauth ist entscheidend, dass der Nachfolger die Hintergründe und die Kundschaft kennt und versteht. "Der Kontakt zu den Kunden war mir sehr wichtig. Nach der Winterpause habe ich mich mit den Leuten darüber unterhalten, wo sie zum Beispiel im Urlaub waren. Von diesen Gesprächen habe ich mich für neue Kreationen inspirieren lassen", erzählt der Eisdielenbesitzer.

Der Job sei nicht einfach, sagt Hauth. "Sieben Tage die Woche zu produzieren und zu verkaufen, ist anstrengend". Doch er ist dankbar für die jahrelange, ununterbrochene Loyalität der Kunden und hofft, dass sein Nachfolger das Gleiche erfährt. Hauth ist sehr zuversichtlich, dass die Eissaison spätestens Ende März starten kann. Es sei alles so organisiert, dass das Sommergeschäft innerhalb einer Woche hochgefahren werden kann, sobald der Vertrag unterzeichnet ist.

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