In Büchenbach gibt es nicht blühende Blühwiesen

10.12.2018, 13:00 Uhr
In Büchenbach gibt es nicht blühende Blühwiesen

© Harald Sippel

Was bewegt die Menschen in Büchenbach? Eine Auswahl unterschiedlicher und unterschiedlich gewichtiger Themen kam bei der Sitzung des Stadtteilbeirates in dieser Woche zur Sprache. Zunächst informierte Beiratsmitglied Florian Hacker zu verschiedenen Bereichen – und dabei trat auch gleich ein ganz grundsätzliches Problem zutage. Denn offensichtlich werden die Vertreter der Bürger in diesem Gremium von der Stadtverwaltung nur zögerlich informiert. Oder eben in letzter Minute, am Nachmittag kurz vor der Sitzung – und das, obwohl das Datum lange vorher bekannt ist und der Beirat ohnehin nur zwei Mal im Jahr an die Öffentlichkeit geht.

Doch nun zu den Themen: Die Sportentwicklung im Stadtwesten soll weiter vorangetrieben werden. Denn als im Lauf dieses Jahres die verschiedenen Stadtteile im Rahmen des neu aufgelegten Sportentwicklungsprogramms unter die Lupe genommen wurden, zeigte sich, dass es im westlichen Stadtgebiet gemessen an der Bevölkerungszahl die wenigsten Sportangebote gibt. Die Arbeitsgruppe West sei am höchsten priorisiert worden, so Hacker. Im Januar finde das nächste Treffen statt. Zunächst einmal gehe es darum, die Sportplätze für die Öffentlichkeit zu öffnen, langfristiges Ziel sei eine Multifunktions-Mehrgenerationen-Halle.

Bei der Gefahrenstelle in der Dorfstraße geht jetzt etwas voran in der Verwaltung, nachdem das Thema ein Jahr lang in Bearbeitung war. Auch beim Stadtteilhaus-West — ein Projekt, das seit Jahren auf der Agenda steht — kann jetzt vermeldet werden, dass etwas passiert. Zuständig für die Planung ist das Büro "die Baupiloten".

Das Fehlverhalten mancher Mitbürger auf dem Rudeltplatz hatten Büchenbacher kritisiert und dem Stadtteilbeirat aufgetragen, dies bei der Stadtverwaltung zu monieren. Dagegen, dass Müll einfach weggeworfen wird und Hunde frei herumlaufen und ihre Hinterlassenschaften von den Haltern nicht entfernt werden, könne man jedoch wenig tun, heißt es aus dem Rathaus. Denn Verbotstafeln gebe es ja schon.

Als sehr unschön empfunden wird von Bürgern offenbar auch, dass der Rudeltplatz "eine Betonwüste ist", so Florian Hacker. "Unsere Verbesserungsvorschläge wurden vom Amt für Stadtentwicklung und Planung abgelehnt." Jetzt habe der Beirat den nächsten Antrag in der Mache. Darin wird unter anderem vorgeschlagen, Bänke aufzustellen.

Ein weiteres Manko sind in Büchenbach in den Augen einiger Bewohner die fehlenden Treffpunkte für Jugendliche. Das Jugendamt habe angeboten, mit den Jugendlichen zu sprechen, so Florian Hacker, doch gebe es momentan noch keine zufriedenstellende Lösung. Allerdings habe inzwischen der Pfadfinderstamm Waräger — eigentlich am Burgberg beheimatet — eine Meute in Büchenbach gegründet. Kinder von sechs bis zehn Jahren sind eingeladen, zu den Treffen montags von 17 bis 19 Uhr in der Scheune zu kommen. Auch das Jugendhaus West biete mittlerweile mehr Programm.

Geprüft werden soll nun auch die Situation am oftmals zugeparkten Awo-Kreisel. Gemeinsam mit der Stadtverwaltung habe der Beirat einen Ortstermin, so Hacker.

Eine traurige Angelegenheit war offenbar im Sommer die von der Abteilung Stadtgrün neu angelegte Fläche, auf der bis vor kurzem noch die alte Linde an der Dorfstraße gestanden hatte. Der Plan der Stadt, hier eine Blumenwiese zum Blühen zu bringen, war misslungen — die Bürger empfanden die Anpflanzung als ungepflegt und waren erbost darüber. Ein Mitarbeiter der Abteilung erklärte in der Sitzung, dass eigentlich alles ganz anders hätte sein können — wenn im Sommer nicht die extreme Hitze und Trockenheit alles zunichte gemacht hätten. 

Er räumte ein, dass der Zustand "inakzeptabel" gewesen sei und das "Begrünungsziel nicht erreicht" worden sei.

Er schlug vor, dass man im kommenden Frühjahr unter hoffentlich besseren Umständen noch einen Versuch starten sollte. Denn immerhin habe man für die Blühwiese extra den Boden ausgetauscht: Damit eine möglichst große Artenvielfalt in einer Naturwiese gedeiht, ist ein magerer Boden vonnöten.

Gegen einen erneuten Versuch mit einer Blumenwiese hatte in der Sitzung am Ende keiner etwas einzuwenden. Man könne vielleicht auch in einer Ecke ein pflegeintensiveres "Gärtchen" einrichten und dort die magere wieder gegen reichhaltige Erde auswechseln, so der Kompromissvorschlag der Abteilung Stadtgrün. Sehr willkommen seien dann Bürger, die für ein Blumenbeet an dieser Stelle eine Patenschaft übernehmen möchten.

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