In diesem Buch steht alles über Erlangen

18.9.2012, 00:00 Uhr
In diesem Buch steht alles über Erlangen

© Bernd Böhner

Es ist schon eine Hand voll: das Erlanger Stadtlexikon. Stattliche 2154 Gramm brachte es bei seiner Geburt am 16. September 2002 auf die Waage. Und irgendwann wird es unter Umständen noch Zuwachs bekommen: Dann nämlich, wenn ein Supplement-Band erscheint. Davon zu sprechen, ist zwar im Moment noch Zukunftsmusik. Aber die Pläne konkretisieren sich, wie sich gestern bei einer kleinen Jubiläumsfeier im Stadtarchiv herauskristallisierte.

Doch Gewicht ist nicht alles. Vor allem natürlich überzeugt das Stadtlexikon noch auf ganz andere Weise. In Zahlen ausgedrückt: 1951 Stichwörter und 443 Verweisbegriffe ermöglichen es den Benutzern des Lexikons, sich schnell Informationen zu beschaffen. Die Themen reichen von Geschichte über Kultur, Kirche und Politik bis hin zu Wirtschaft und Verwaltung. Rund 1000 Abbildungen illustrieren die Texte.

220 Autoren

Entstanden ist das Stadtlexikon in fünfjähriger Vorbereitungszeit, 220 Autoren arbeiteten daran, und rechtzeitig zu den 1000-Jahr-Feierlichkeiten konnte es dann der Öffentlichkeit vorgestellt werden. OB Siegfried Balleis, der das Werk nach eigenen Worten zu seiner Lieblingslektüre zählt, hob jetzt hervor, dass das Lexikon eines der Dinge sei, die nachhaltig übrig geblieben sind vom großen Stadtgeburtstag. „Hier wurde zum ersten Mal alles zusammengetragen, was es Wissenswertes über Erlangen gibt“, lobte Balleis.

Andreas Jakob, Leiter des Stadtarchivs und neben Christoph Friederich und Berthold von Haller einer der Herausgeber des Werkes, misst den Erfolg auch daran, dass dieses „wichtigste stadtgeschichtliche Projekt der letzten hundert Jahre“ von der Wissenschaft benutzt wird: „Das Stadtlexikon hat die Forschung befruchtet“, sagte er. Und noch etwas freut ihn: Vor 30 Jahren habe Erlangen noch als gesichts- und geschichtslose Stadt gegolten. Das Lexikon zeige, dass dies nicht so sei.

Finanziert wurde das Buch, von dem in zwei Auflagen bisher insgesamt 12000 Exemplare erschienen sind, von dem inzwischen verstorbenen Ehepaar Max und Justine Elsner. Sie spendeten 300000 Euro. Heute ist klar, dass es einiges nachzutragen gäbe, zum Beispiel könnten weitere Personen der Zeitgeschichte aufgenommen werden. Andreas Jakob hofft, dass die Max und Justine Elsner-Stiftung für die finanzielle Unterstützung eines Supplements zu gewinnen ist, Interesse wurde bereits signalisiert.

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