Jugend forscht in Erlangen: Wie man Tetra Pak recycelt

23.2.2016, 19:00 Uhr
Wie Tetra Pak in seine drei Einzelbestandteile aufgelöst und somit richtig recycelt werden kann, zeigen Maximilian Hubmann (re.) und Lukas Neumann vom Erlanger Ohm-Gymnasium in ihrem Forschungsprojekt.

© Fotos: Harald Hofmann/Dieter Köchel Wie Tetra Pak in seine drei Einzelbestandteile aufgelöst und somit richtig recycelt werden kann, zeigen Maximilian Hubmann (re.) und Lukas Neumann vom Erlanger Ohm-Gymnasium in ihrem Forschungsprojekt.

Jeder kennt die Getränkekartons des schwedischen Unternehmens Tetra Pak. Und viele stecken die leeren Packungen hierzulande in den gelben Sack in der Annahme, dass sie dann recycelt werden. Doch ganz so ist das nicht. Genau das hat zwei Schüler des Ohm-Gymnasiums dazu veranlasst, zu einem „neuen Weg des Tetra Pak“ zu forschen.

Eine Fernsehdokumentation mit dem Titel „Die Mogelverpackungen“ war der Anstoß für Maximilian Hubmann und Lukas Neukamm, sich die Getränkeverpackungen vorzuknöpfen — im Dienst der Umwelt gewissermaßen. Denn von den drei Schichten, aus denen die Tetra Pak-Getränkekartons bestehen, wird nach derzeitigem Industriestandard nur eine recycelt: Zellulose. Die anderen beiden Schichten — Polyethylen und Aluminium — werden entweder verbrannt oder in Beton gemischt, damit dieser schneller trocknet. Eine Möglichkeit, diese beiden Schichten — etwa 30 Prozent der gesamten Verpackung — voneinander zu lösen und zu recyceln, besteht derzeit noch nicht.

Die beiden 15-Jährigen machen nun vor, wie das geht. Als sie im Unterricht die Chemieformel „Gleiches löst sich in Gleichem“ durchnahmen, kam ihnen die Idee dafür. Sie experimentierten mit Oktan, das ebenso wie Polyethylen ein Kohlenwasserstoff ist — und ihre Rechnung ging auf. Denn wenn man Oktan erhitzt und Tetra Pak-Stückchen hinein gibt, löst sich das Aluminium und kann abgeschöpft werden. Das Gemisch von heißem Oktan und darin aufgelöstem Polyethylen wird in Filterpapier gegossen. Während sich das zähflüssige Polyethylen absetzt, läuft das Oktan durch.

Mit ihrer Idee haben sie Ende des letzten Schuljahres bereits beim Wettbewerb des Vereins deutscher Erfinder (VDE) an der Technischen Fakultät der FAU gepunktet. Doch davor hatten sie das Ganze auf Anraten ihres Betreuungslehrers Wolfgang Lindner bereits als Patent angemeldet — bisher noch ohne Rückmeldung. Nun hoffen sie, dass ihre Idee bei „Jugend forscht“ gut ankommt — und dass sich später auch Firmen dafür erwärmen können.

Ebenfalls ein interessantes Projekt haben Schüler aus Eckental gestaltet.

 

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