Kalchreuther Pfadfinder seit 60 Jahren am Lagerfeuer

KALCHREUTH - Der Kalchreuther Pfadfinder-Stamm Jacob von Haller besteht sei 60 Jahren. Am 19. und 20. Juli wird das Jubiläum gefeiert.

„Die Pfadfinderei hat seit 1954 eben nichts an Attraktivität verloren“, schreiben Manuela Sippel vom Förderverein VCP Kalchreuth und Christine Bauer von der VCP-Stammesführung. Das Jubiläum wird daher mit einem zweitägigen Fest gefeiert. Beginn ist am Samstag, 19. Juli, um 14 Uhr mit Aktionen für Kinder und Jugendliche auf dem Lager- und Festplatz neben dem Rathaus in der Schulstraße Nr. 9. Auch Kaffee und Kuchen gibt es. Ab 18 Uhr heißt es dann „Ohgschürt is“ mit feinem Essen vom Grill. Um 20.30 Uhr beginnt das Abendprogramm mit Improvisationstheater von der Gruppe „6 auf Kraut“ sowie gemütlichem Beisammensein.

Gottesdienst und Weißwürste

Am Sonntag, 20. Juli, ist um 9.30 Uhr ein Jubiläumsgottesdienst mit Pfarrer Christoph Thiele, dem Posaunenchor und der ganzen Kirchengemeinde, ebenfalls auf dem Lager- und Festplatz neben dem Rathaus. Anschließend um 10.45 Uhr folgen ein Weißwurst-Frühschoppen und ein gemütliches Treffen der jungen und der alten Pfadfinder aus Kalchreuth und weiteren Gästen.

Dann wird auch Gelegenheit sein einen Blick in die Geschichte der Kalchreuther Pfadfinder zu werfen. Es war am 20. Januar 1954 als sich in der damaligen Kinderschule etwa 25 Jungen versammelten, um eine Pfadfindergruppe zu gründen. Initiatoren waren Paul Müller und Armin Neumann aus Gräfenberg. Dort gab es schon seit längerer Zeit aktive Pfadfinder, ebenso in Heroldsberg. Es wurden Lieder gesungen und Paul Müller erzählte etwas vom Pfadfindergründer Lord Baden-Powell. Schon einige Wochen später wurde eine Wochenendwanderung nach Rudolfshof bei Lauf in die dortige Jugendherberge durchgeführt und im Mai wurden die ersten „ Neulinge „ als Pfadfinder aufgenommen. Es folgte die Teilnahme am Pfingstlager im Großennoher Tal, beim Kreisjugendtreffen und am Dekanatsjugendtreffen. Die folgenden Jahre waren voller Aktivitäten wie Fahrten, Gaulager, Waldweihnacht, Wölflingstreffen und Elternabende.

Ganz wichtig war dabei die Pfadfinderische Methode, dazu gehörten das Sippensystem, die Pfadfinderregeln, die Gesetze und das Versprechen. In den Chroniken, insbesondere von Kerstin Bommer zum 40. Jubiläum und von Willi Wagner zum 50. Jubiläum, werden die einzelnen Aktivitäten von Kalchreuther Pfadfinderinnen und Pfadfindern deutlich, die sich weit über die Ortsgruppe erstreckten. So nahmen regelmäßig Gruppen an den Gau-, Landes- und Bundeslagern teil, an Auslandsfahrten, an Internationalen Projekten, an Kirchentagen und Willi Wagner war sogar beim Welt-Jamboree in England.

Junge Gruppenleiter

Die Pfadinder- und die Wölflingsgruppen wurden schon immer durch junge Gruppenleiter geleitet, sodass ganz zwangsläufig ein rascher Wechsel in der Führung erfolgte. Unterstützung erfuhren die Pfadfinder immer von der evangelischen Kirchengemeinde und 1993 stellte die Gemeinde Räume für die Gruppen im neuen Kindergarten „Villa Kunterbunt“, zur Verfügung. Zudem wurde 1995 ein Förderverein Kalchreuther Pfadfinder/innen gegründet der heute über 80 Mitlieder zählt und die aktive Arbeit unterstützt und fördert.

Fahrten, Lager und Waldweihnacht gehören auch heute noch zu den Aktivitäten der Pfadfinderinnen und Pfadfinder. Hier und in den wöchentlichen Gruppenstunden mit Singen, Basteln und Spielen werden auch die Pfadfinderregeln, ein Leben im Einklang mit der Natur, der rücksichtsvolle Umgang mit den Ressourcen, das Einander-helfen und Sich-aufeinander-verlassen-können nicht nur gelehrt sondern auch gelebt.

Im Jubiläumsjahr zählt der Stamm 80 aktive Mitglieder in zwei Gruppen im Alter von sechs bis zehn Jahren und von elf bis 13 Jahren. Gruppenleiter sind Reinhard Wolf, Nico Drenkhahn, Lara Dunst und Helen Pfahl, weitere Ämter bekleiden Saskia Seidel, Reinhard Wolf, und Julia Leuschner.