Kann man in Erlangen bald im Tiny House wohnen?

25.10.2019, 11:00 Uhr
Kann man in Erlangen bald im Tiny House wohnen?

Die Klimadiskussion einerseits und die akute Wohnungsnot, insbesondere in Ballungsräumen wie der Universitätsstadt Erlangen andererseits sind Ansporn einer neuen Initiative, die sich jetzt in Erlangen gegründet hat: "Tiny Houses" ("kleine Häuschen") will mindestens zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und "kleinteiliges Wohnen" zu einer ebenso erschwinglichen wie umweltschonenden Alternative machen.

"Sich auf das Notwendigste zu beschränken, nachhaltig zu leben ist Antrieb für diese Bewegung", erläutert der Initiator der Initiative, Helmut Wening: "Es geht auch kleiner als 80 Quadratmeter".


Erste Tiny-House-Siedlung Deutschlands steht in Franken


"Erlangen wird bunt", haben sich beim ersten Treffen nun also gut zwei Dutzend am "Tiny House Movement" Interessierte auf die Fahne geschrieben. Gemeinsam will man "über andere, alternative Wohnformen" nachdenken. Dabei kann man sich das Wohnen in kleinen Häusern ("auch auf Rädern") ebenso vorstellen wie "im Eisenbahnwaggon, etwa im Bahnhof Frauenaurach" oder in "ungenutzten Hafenbereichen auf dem Wasser". Denkbar seien auch "Gästezimmer im Baumhaus am Eichenwäldchen, an der Regnitz oder am Dechsendorfer Weiher" — denn "Denkverbote sind tabu" beim "Tiny House Movement".

Tiny Houses kommen aus den USA

Das "Tiny House Movement", also die Mini-Haus-Bewegung, ist eine US-amerikanische Erfindung: kleine Häuschen oder Blockhütten, einfach aber modern und minimalistisch eingerichtet, für ein "naturnahes Leben, das sich auf das Wesentliche beschränkt". 2018 sorgte sogar Kaffeeröster Tchibo schon mit verschiedenen fahrbaren "Tiny Houses" ab 40.000 Euro für Wirbel.

Anders als in den USA kann man die winzigen Häuser aber hierzulande nicht einfach so in der Natur aufstellen: Entweder muss man feste Orte mit passenden Bebauungsplänen finden — oder auf Räder montiert — der "Wohnwagen" muss versichert und regelmäßig vom TÜV geprüft sein.

"Tiny Houses"-Siedlungen gibt es inzwischen nicht nur in Dortmund, Bremen, Hannover, Heilbronn und Schwäbisch Hall, im Münsterland, im Fichtelgebirge, sondern demnächst auch in Coburg und in Wendelstein im Landkreis Roth: Dort wurde vor wenigen Wochen ein "Antrag auf Vorbescheid für den Neubau eines Kleinstwohngebäudes in Fertigbauweise" (so das Beamten-Deutsch) genehmigt.

Informationen bei Helmut Wening, E-Mail die.wenings@gmx.de

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