Kegler des FSV Erlangen-Bruck starten in der Bundesliga

12.9.2019, 17:00 Uhr
Es geht wieder los: Die Brucker Keglerinnen starten in die neue Saison.

© Horst Linke Es geht wieder los: Die Brucker Keglerinnen starten in die neue Saison.

Zwar ist in der zweiten Liga der Leistungsdruck nicht ganz so hoch, es gibt in den anderen Mannschaften keine Weltmeister oder Champions-League-Sieger. Trotzdem könnte es dieses Jahr eng werden im Kampf gegen den Abstieg.

"Die ganze Liga spielt erst einmal gegen den Abstieg"

Das liegt daran, dass wohl die ganze Liga um den Klassenverbleib bangen muss. Zur Saison 2019/20 hat sich der Verband ein neues System ausgedacht, eine große Ligareform steht an. Begeistert davon ist Steffen Habenicht nicht. Vier Staffeln gibt es, insgesamt 40 Zweitliga-Teams. "Die Funktionäre meinen, das ist zu viel", sagt der Trainer des FSV Bruck, "auch wenn viele anderer Meinung sind". Weniger Mannschaften würden schließlich auch bedeuten, dass die Ligen weniger regional werden. "Das heißt wieder mehr Fahrerei", sagt Habenicht. Und in der Regel: weniger attraktive Gegner.

Für die Brucker wird die Saison damit zur "Herkulesaufgabe", nur die besten vier Teams ihrer Liga können sicher sein, auch danach noch Zweitligist zu sein. "Wie viele absteigen, hängt auch davon ab, wie viele Teams aus der ersten Liga runter kommen." Im schlimmsten Fall könnte es sechs Absteiger geben. "Die ganze Liga spielt erst einmal gegen den Abstieg. Das wird sehr interessant."

Personell hat sich die Mannschaft auf einer Position verändert. Michael Seuss ist zurück nach Bamberg gegangen. Dafür ist Radek Dvorak neu dabei. Er ist Tscheche und kommt gemeinsam mit Michal Bucko zu den Spielen aus dem Nachbarland nach Erlangen. Noch verletzt ist Heiko Gumbrecht, der noch einen Kreuzbandriss vom Fußball auskuriert. "Er trainiert wieder, doch es kann sich noch hinziehen", sagt Habenicht. Zum Saisonauftakt sind die Brucker zu Gast beim ESV Schweinfurt - ausnahmsweise schon am Freitag.

Bei den Keglerinnen ist alles wie immer. In der Bundesliga, der besten Liga der Welt, geht es für sie erneut ums Überleben. In der Vorbereitung haben sie daher bewusst auf Gastspiele auf schwierigen Bahnen gesetzt, weshalb die Ergebnisse nicht ganz so rosig ausgefallen sind. Aber egal. Was zählt, sind die Spiele in der Bundesliga. Los geht es am Sonntag beim ESV Pirmasens, dem Tabellensiebten aus dem Vorjahr. Die Bruckerinnen waren Achter.


FSV Erlangen-Bruck bleibt in der Kegel-Bundesliga


Neu dabei ist Larissa Oppelt. Sie kommt gebürtig aus Neuhaus, also aus dem Landkreis Erlangen-Höchstadt. Das ist den Bruckern wichtig. Sie wollen weiterhin auf regionale Talente setzen. 

Kegler des FSV Erlangen-Bruck starten in der Bundesliga

Zuletzt spielte die 19-Jährige in der Bayernliga beim FC Eintracht Bamberg. Jetzt soll sie sich in der Bundesliga beweisen. "Wir wollen die jungen Spielerinnen auch noch entwickeln. Sie hat Potential", sagt Steffen Habenicht.

Er ist Trainer und Betreuer der Mannschaften, seine Frau Sandra Brunner ist Leistungsträgerin im Team. "Insgesamt bin ich bin zufrieden", meint Habenicht. Vor allem ist dem FSV endlich das Projekt Reserve-Mannschaft gelungen. Schon lange versuchte der Verein, auch bei den Frauen ein zweites Team aufzustellen, einen Unterbau für die Bundesliga. Mangels Spielerinnen hat das nun ein paar Jahre gedauert.

Endlich gibt es in Bruck eine zweite Damen-Mannschaft

Von dieser Saison an aber treten die Brucker auch in der Kreisklasse Nord, der untersten Liga, an. Dort müssen sie als neues Team starten. "Zwei neue Frauen sind neu dazu gekommen, die wieder mit Kegeln anfangen", sagt Habenicht. "Außerdem wechseln Gitta Heym und Petra Hummel in die zweite Mannschaft, für die erste bleiben sie als Alternative dabei." Das Ziel ist, bald mit der Reserve aufzusteigen.

"Vergangenes Jahr waren wir im Bundesliga-Team zu acht, nur sechs können spielen. Dann sitzen zwei draußen", sagt Habenicht. Vor allem geht es also darum, allen Spielpraxis zu ermöglichen. Das gilt selbst für die Kreisklasse, "dort zu spielen ist besser als Training", auch wenn der Unterschied zur Bundesliga schon enorm ist.

Dort wird es von Beginn an ums Ganze gehen. Ein Sieg zu Saisonbeginn wäre also extrem wichtig. Ansonsten schätzt Habenicht die Aufsteiger Walhalla Regensburg und Bavaria Karlstadt als größte Konkurrenten im Abstiegskampf ein. "Man muss sich damit auseinandersetzen, dass es wieder ganz eng wird.

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