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Kieferndorf: Am Weiher zur Ruhe finden

15.9.2021, 18:25 Uhr
Ruhe und Entspannung findet der Vize-Landrat und Fisch-Experte Martin Oberle an seinem eigenen Weiher nahe Höchstadt, zu dem ein kleiner Gemüsegarten gehört.

© Dieter Köchel Ruhe und Entspannung findet der Vize-Landrat und Fisch-Experte Martin Oberle an seinem eigenen Weiher nahe Höchstadt, zu dem ein kleiner Gemüsegarten gehört.

Kaum einer kennt Kieferndorf. Und doch, vermutlich aber eher deswegen, ist die Ortschaft nahe Höchstadt ein Idyll. Schon beim ersten Blick auf die kleinen und großen Weiher, die sich eng aneinanderschmiegen, kehrt eine Art innere Ruhe ein; das Gefühl, hier kannst Du die Seele baumeln lassen. Kein Wunder also, dass sich Martin Oberle, Leiter der Außenstelle für Karpfenteichwirtschaft und stellvertretender Landrat des Landkreises Erlangen-Höchstadt, hier wohlfühlt.

Eigener Teich mit Garten

Innerhalb dieser beschaulichen Kulisse gibt es einen Fleck, der es dem promovierten Agraringenieur besonders angetan hat: ein kleiner Teich mit angegliedertem Gemüsegarten. Damit hat es eine besondere Bewandtnis: Oberle hat das Gewässer-Grundstück vor einigen Jahren einer Dörflerin abgekauft und selbst hergerichtet. "Der Weiher war komplett verschilft. Da hat man kein Wasser mehr gesehen", erzählt er.

An der Böschung summt und brummt es

Jetzt freut sich Oberle über den Artenreichtum im und um den Weiher. An den Pflanzen der Böschung summt und brummt es, eine Vielzahl an Insekten fühlt sich hier wohl und damit auch Vögel und Frösche. "Auch eine Ringelnatter hat sich hier drin irgendwo angesiedelt", erzählt er, begeistert von der biologischen Vielfalt. Natürlich will so ein Weiher gepflegt sein. Da geht es nicht nur um den Fischbesatz mit Karpfen, Zander und Barschen. Die Tiere wollen gefüttert sein, die Böschung muss, wiewohl weitgehend natürlich gewachsen, ein wenig gärtnerisch bearbeitet werden.

Früchte aus dem eigenen Garten sind nicht nur ein Erfolgserlebnis, sondern auch sehr gesund - wie dieser Kürbis.

Früchte aus dem eigenen Garten sind nicht nur ein Erfolgserlebnis, sondern auch sehr gesund - wie dieser Kürbis. © Dieter Köchel

Pflege fällt nicht schwer

Klar, das dem studierten Agraringenieur die Pflege seines Weihers nicht schwerfällt, mehr noch: Spaß bereitet. Zumal ihm gerade die Neigung zur Teichwirtschaft quasi in die Wiege gelegt wurde. Martin stammt aus der Kosbacher Teichwirtschafts- und Gastronomiefamilie Oberle, ist von klein auf mit Fischteichen vertraut. So war es für ihn fast selbstverständlich, dass er sich damit auch beruflich befassen wollte. "Fast wäre ich damals zum Studieren in die DDR gegangen", lacht er," denn dort hat es einen Studiengang Teichwirtschaft und Fischzucht gegeben. Hierzulande sei die Fischzucht nur ein kleines Modul im Rahmen des Agrarstudiums gewesen.

Schon jung die Musik-Ader entdeckt

Dass er als Stammhalter seinem jüngeren Bruder Fischteiche und Gastronomiebetrieb überlassen hat, liegt also nicht am mangelnden Interesse. Eher sind die Gründe dafür in einer zweiten Leidenschaft zu suchen, der Musik, genauer: der Trompete. Schon in jungen Jahren hat er seine musikalische Ader entdeckt, hätte vielleicht auch das Zeug zum Berufsmusiker gehabt. Doch hat Martin Oberle nach eigenem Bekunden "nie den richtigen Förderer und Lehrer gehabt", der ihn in die professionelle Richtung gedrängt hätte. So ist die Trompete und mit ihr das Spiel in einer Combo zum geliebten Hobby geworden. Leider hat Corona auch diesem Steckenpferd Knüppel zwischen die Beine geworfen: Nur zwei Auftritte hatte seine Band in diesem Jahr: einen im Freibad in Höchstadt und einen beim fränkischen Kultursommer in Kutzenberg.

Ansehnliche Zucchini-Keulen

Verdrießen lässt er sich’s deshalb nicht. Zu gern ist er an seinem Teich. Da kümmert er sich auch um sein Grünzeug, das zum Teil prächtig gedeiht. Die Zucchini wachsen zu ansehnlichen Keulen heran, Tomaten gibt es in. Hülle und Fülle, der ein. oder andere Kürbis ist schon erntereif. Auch die Kartoffeln werden wohl nicht mehr allzulange auf sich warten lassen. Kurz: eine aktivierende Wohlfühloase, die sich Oberle hier geschaffen hat, ein wahrhaft entspanne der Ausgleich zu Politik und Beruf.

Radeln zum Laufer Keller

Gern verbindet Martin Oberle seine Liebe zur Natur mit einem Besuch auf einem Bierkeller. Und er ist froh, dass er einige der Freiluftschänken in der Nähe hat. "Ich fahr auch gern Rad", gesteht er. Und so radelt er mit seiner Frau gern mal zum Laufer Keller, alternativ zum Neuhauser Keller. Mit dem Rad seien das gerade mal so 20 Minuten, gerade richtig, um sich auf ein. frisches Bier und eine Brotzeit zu freuen.

Info: Der Laufer Keller liegt im Adelsdorfer Gemeindeteil Lauf und hat am Donnerstag ab 17 Uhr, Freitag ab 16 Uhr, Samstag ab 15 Uhr und Sonntag ab 13 Uhr geöffnet. Schluss ist jeweils um 23 Uhr. Kontakt unter Tel. (0162) 6221866.

Der Neuhauser Keller ist unter der Adresse Zum Neuhauser Wald 10 im Gemeindeteil Neuhaus von Adelsdorf zu finden. Er hat bei schönem Wetter von Montag bis Freitag je von 17 bis 21.30 geöffnet, am Samstag von 16 bis 21.30 Uhr und am Sonntag von. 11.30 bis 21 Uhr. Kontakt unter Telefon (09195)923310.

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