Klage über Jugendclub: Lärm nervt Anwohner

20.3.2012, 16:51 Uhr
Klage über Jugendclub: Lärm nervt Anwohner

© Klaus-Dieter Schreiter

Schon im Jahr 2003 gab es Zoff zwischen den Nachbarn und dem Jugendclub. Damals fand ein Schlichtungsgespräch statt, mit dessen Ergebnis beide Seiten leben konnten. Zwar gab es immer mal wieder Beschwerden, vor allem über den Lärm, der manchmal auch von den nach Hause „wandernden“ Besuchern ausging. Aber im Großen und Ganzen war man zufrieden.

Als dann der Club vorübergehend geschlossen wurde, weil er saniert und vor allem die Brandschutzmaßnahmen umgesetzt werden mussten, war Ruhe in der Brauhofgasse, die die Anwohner ganz offensichtlich auch genossen haben.

Doch nun sind die Arbeiten in den letzten Zügen, und der Club hat „schleichend“ wieder geöffnet. Das Erdgeschoss kann laut dem Chef der Abteilung Kinder- und Jugendkultur im Kultur- und Freizeitamt der Stadt, Dietmar Radde, wieder genutzt werden, aber im Obergeschoss wird noch gebaut. Offiziell wiedereröffnet ist der Club also noch nicht, doch genutzt wird er bereits wieder, haben die Jugendlichen doch sehnlichst darauf gewartet, endlich wieder einziehen zu können.

Nun wurde auf der jüngsten Frauenauracher Ortsbeiratssitzung von einem Bürger darüber Klage geführt, dass kürzlich bis morgens um vier Uhr gelärmt wurde, und sogar ein größerer Polizeieinsatz stattgefunden hatte.

Den Polizeieinsatz bestätigte nun auch Simone Schobert, die im Kultur- und Freizeitamt für die Jugendclubs zuständig ist. Die Anwohner seien wohl etwas überrumpelt worden von der plötzlichen Nutzung nach der Renovierung und hätten offenbar über Notruf die Ordnungshüter gerufen, sagt sie. Die seien dann mit relativ großer Mannschaft angerückt. Schobert betont aber, dass die Polizisten keine strafbaren Handlungen festgestellt hätten.

89 zahlende Gäste seien zu der Zeit im Jugendclub gewesen. Um die Anwohner wieder zu beruhigen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen will man sie nun zur offiziellen Wiedereröffnung einladen. Das Datum dafür steht allerdings noch nicht fest. Den Jugendclub einfach ins Industriegebiet abzuschieben, wie es schon einmal vorgeschlagen worden war, hält sie für keine gute Idee. Immerhin seien es auch die Kinder der Frauenauracher Bürger, die sich dort treffen, und die würden in den Ort gehören.

Auch Dietmar Radde meint, dass die Jugend nun einmal „ein Teil des Dorfes“ sei. Jugendclub und dessen Nachbarn müssten sich arrangieren, auch wenn das Haus in der Brauhofgasse „nicht ganz optimal“ liege. „Da bekommen die Nachbarn schon mit, was im Club und drum herum passiert“. Beschwerden werde man auf jeden Fall nachgehen und auch vermittelnd tätig werden, einen Aufpasser oder Aufseher werde man für den selbstorganisierten Club aber nicht abstellen.

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