Knackige Steuernachforderung belastet die Vereinskasse

29.3.2010, 00:00 Uhr
Knackige Steuernachforderung belastet die Vereinskasse

© Klaus-Dieter Schreiter

Bis Mitte 2009 sei alles wunderbar gelaufen, aber dann sei das Finanzamt mit Steuernachforderungen gekommen, klagte Stadl-Vorstand Klaus Six auf der Jahreshauptversammlung des Vereins. Für sechs Jahre müsse man Umsatzsteuer, Körperschaftssteuer, Kapitalertragssteuer und Gewerbesteuer nachzahlen, weil man in den vergangenen Jahren jeweils mehr als die für einen gemeinnützigen Verein zulässigen 35200 Euro eingenommen habe. Nicht gewusst hatte man, dass die Kosten nicht dagegen gerechnet werden dürfen, sondern für dieser Grenze nur die eingenommenen Beträge zählen.

Bilanz verhagelt

Über 22000 Euro müssen deshalb nachgezahlt werden, und die gingen voll in die Kosten für das abgelaufene Jahr. Das ärgerliche dabei sei, so Six, dass die Stadt durch die vom Verein zu zahlende Gewerbesteuer auch noch dadurch Geld verdiene, dass die Stadl-Mannschaft so viel ehrenamtliche Arbeit letztendlich wiederum für eben diese Stadt geleistet habe. Die Bilanz für 2009 ist nun verhagelt. Wie Schatzmeisterin Britta Vitzthum berichtete, haben die Einnahmen 53000 Euro betragen, die Ausgaben inklusive der Steuernachzahlungen 66300 Euro. In Zukunft werde man darauf achten, dass nicht zu viel Geld eingenommen wird. Das wird dann dazu führen, dass die Angebote reduziert werden und der Stadl nicht mehr so häufig vermietet wird. Da Klaus Six das steuerliche Missgeschick wieder in Ordnung bringen will, stellte er sich zur Wiederwahl, obwohl er eigentlich nicht mehr antreten wollte, nachdem er den Verein 2008 schuldenfrei gestellt hatte. Six wurde von der Versammlung einstimmig für zwei Jahre in seinem Amt bestätigt. Auch die übrige Führungsmannschaft mit den weiteren Vorständen Werner Bergmann, Günther Balduin, der Schatzmeisterin Britta Vitzthum, der Schriftführerin Birgit Walders und dem erweiterten Vorstand wurden in ihren Ämtern bestätigt.

Kapelle muss repariert weden

Zudem hat die Versammlung beschlossen, den seit zehn Jahren nicht veränderten Jahresbeitrag für die 334 Mitgliedsfamilien von 24 Euro auf 30 Euro anzuheben. Das sei notwendig, erläuterte Six, weil vor allem die Heizkosten enorm gestiegen seien. Ansonsten hätte man den Stadl tageweise schließen müssen, um Kosten zu sparen. Kosten von voraussichtlich 20000 Euro werden auf den Verein zukommen, weil die ihm gehörende St.-Josefs-Kapelle am Dorfweiher, die in das Wasser hinein gebaut wurde, renovierungsbedürftig ist. Die Schutzfenster vor den wertvollen Bleiverglasungen sind nämlich marode und müssen dringend ausgetauscht werden.