Kommt in Steudach ein Denkmal unter die Räder?

30.9.2020, 11:00 Uhr
Kommt in Steudach ein Denkmal unter die Räder?

© privat

Der Ortsteil Steudach hat von allen eingemeindeten Erlanger Vororten seinen ursprünglich dörflichen Charakter am deutlichsten bewahrt. Der könnte jetzt aber in Gefahr sein. So soll das Anwesen Sankt Michael 35, das mit der Ersterfassung der Bayerischen Denkmäler in den 1970er Jahren in die Denkmalliste aufgenommen wurde, daraus wieder entfernt werden. Damit wäre aber der Weg für einen Abriss und eine Neubebauung des Grundstücks frei.

Mehrere Gebäudeteile

Bei dem Anwesen handelt es sich um einen Bauernhof, bestehend aus Sandsteinquader-/Putzbau aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, einem Kleinhaus und einer Remise (beide aus dem 18. Jahrhundert) sowie einer Scheue aus der Mitte des 19. Jahrhunderts.

1957 wurden in das zweigeschossige Wohnhaus ein Kamin und ein Räucherofen eingebaut. Der Grundriss des Gebäudes blieb dabei unberührt. Anhand des noch erhaltenen Bauplans aus dem Jahr 1957 könnte bei einer Sanierung die ursprüngliche Raumaufteilung sogar rekonstruiert werden.

Eine Sanierung scheint allerdings eher unwahrscheinlich, nachdem offensichtlich beabsichtigt ist, das Anwesen aus der Denkmalschutzliste zu streichen. In diesem Fall ist ein Abriss der Gebäude eher wahrscheinlich.

"Einzigartig für den Ort"

Von den anderen Steudacher Hofanlagen sind derzeit nur vier Häuser in der Denkmalliste aufgeführt. Lediglich bei St. Michael 35 ist von einem Bauernhof, also von einer Hofanlage, die Rede. "Diese gilt es als solche zu schützen und zu erhalten, da sie die jahrhundertealte Situation der Ortschaft in einzigartiger Weise dokumentiert", sagt Stadtheimatpfleger Konrad Rottmann. "Dabei spielt es keine Rolle, dass das Wohnhaus kein kunsthistorisches Highlight darstellt."

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