Klinikum am Europakanal und Uniklinik
Kooperation zwischen Kliniken in Erlangen: Diese Abteilung wird verlegt
2.8.2023, 12:58 UhrDie Bezirkskliniken Mittelfranken und das Uniklinikum Erlangen arbeiten zukünftig noch enger zusammen. Die Basis hierfür legt ein neuer Kooperationsvertrag, den die Bezirkskliniken Mittelfranken, vertreten durch Vorstand Matthias Keilen, und das Uniklinikum Erlangen, vertreten durch Professor Heinrich Iro (Ärztlicher Direktor) und Albrecht Bender (Kaufmännischer Direktor), unterzeichneten.
Insbesondere in den Bereichen Psychiatrie, Psychosomatik, Neurologie und Geriatrie werden beide Häuser sich enger verzahnen. Dabei geht es nicht nur um den Austausch von Fachwissen, sondern auch darum, die Versorgung von Patientinnen und Patienten zu optimieren, etwa Mehrfachuntersuchungen zu vermeiden. Ein weiterer Fokus liegt auf der gemeinschaftlichen Aus- und Weiterbildung von ärztlichem und nichtärztlichem Personal.
Palliativstation zieht um
Das erste konkrete Kooperationsprojekt ist der Umzug der Palliativmedizinischen Abteilung der Uniklinik. Sie soll künftig am Europakanal untergebracht werden. Erst 2010 wurde die Station im Uniklinikum an der Frauenklinik neu eröffnet, nun weicht sie übergangsweise einer Baumaßnahme. "Die Erneuerung der OP-Abteilung, die sich direkt neben unseren Räumen befindet, wird für einige Jahre zu viel Unruhe und Lärm mit sich bringen", sagt der Leiter der Abteilung, Professor Christoph Ostgathe. "Wir sind erleichtert, dass wir im Klinikum am Europakanal ein innerstädtisches Ausweichquartier gefunden haben, wo wir für unsere schwerst kranken Patientinnen und Patienten eine Wohlfühlatmosphäre schaffen können."
Die Abteilung soll voraussichtlich vier Jahre ans Klinikum am Europakanal umziehen. Dort wurde dafür eine ehemalige Station saniert. Die Nutzfläche am Europakanal wird sogar etwas größer sein, als bisher am Uniklinikum.
Die insgesamt zwölf Betten verteilen sich auf zehn Zimmer, die jeweils mit einem eigenen Sanitärbereich ausgestattet sind. "Wir richten auf der neuen Station auch wieder einen ‚Raum der Stille‘ ein, in den sich Betroffene und Mitarbeitende zum Gespräch zurückziehen können oder wo sich die Angehörigen von den Verstorbenen verabschieden können", erläutert Professor Ostgathe.
Ein großer Vorteil der Station am Europakanal sei die Lage im Erdgeschoss: Alle Zu- und Übergänge sind barrierefrei; außerdem gibt es eine eigene Eingangstür, die direkt auf die Palliativstation führt. "Und wir haben direkten Zugang zu einem eigenen Garten", freut sich Ostgathe.
Drei Standorte
Am 1. August 2023 wurde die Station offiziell an das Uniklinikum Erlangen übergeben. Der Umzug der Patientinnen und Patienten und damit der Start der klinischen Arbeit in den neuen Räumen ist für Ende August geplant. "Der Übergang wird für uns alle eine Herausforderung, da die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Abteilung während der Interimszeit an drei unterschiedlichen Standorten tätig sein werden", sagt Christoph Ostgathe. Denn während die Station ab August am Europakanal zu finden ist, wird der Palliativmedizinische Dienst weiterhin wie gewohnt auf anderen Stationen des Uniklinikums Erlangen Patientinnen und Patientin palliativmedizinisch mitbehandeln. Zudem hat die Forschungsabteilung im Frühjahr 2023 neue Räume in der Werner-von-Siemens-Straße bezogen.
Keine Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich zuvor registrieren.
0/1000 Zeichen