Neue Brauerei

Krapp aus Alterlangen braut eigenes Bier

22.7.2021, 16:30 Uhr
Krapp aus Alterlangen braut eigenes Bier

© Klaus-Dieter Schreiter, NN

„Ich habe schon seit Ewigkeiten geplant, einmal mein eigenes Bier zu brauen“, sagt der gelernte Koch Marco Krapp (26). Darum hatte er sich eine kleine Brauerei für 50 Liter angeschafft, und damit nicht nur geübt, sondern süffige Biere gebraut, die in seiner Gaststätte Drei Linden gerne getrunken wurden. „Das Bier wurde so gut angenommen, dass wir nach ein paar Tagen schon festgestellt haben, so im Kleinen können wir nicht mehr weiter machen“, erzählt er.

Krapp aus Alterlangen braut eigenes Bier

© Klaus-Dieter Schreiter, NN

Weil das Gebäude mit der Gaststätte ohnehin gerade umgebaut wird, hat sich Marco Krapp entschieden, gleich eine größere Brauerei mit einzubauen. Den Kühlraum hat er weg gerissen, dafür einen neuen Raum geschaffen, und alles auch noch etwas vergrößert. So ist ein perfekter Ort für eine kleine Schau-Brauerei entstanden. „Unsere Gäste können nun vom Biergarten aus sehen, wo das Bier her kommt“, strahlt der Jungbrauer. Die 500-Liter-Brauanlage hat er von einer Spezialfirma aus Slowenien gekauft. Die dazugehörigen Tanks haben eine Gesamtkapazität 3500 Liter. Der erste Sud wurde bereits vor ein paar Wochen gemacht, am 23. Juli sollen die neuen Biere dann bei einer kleinen, Corona konformen Eröffnungsfeier vorgestellt werden. Ein Highlight wird dabei natürlich das Kerwa-Bier sein, von dem am 15. Juni 1000 Liter eingebraut wurden.

Krapp aus Alterlangen braut eigenes Bier

© Klaus-Dieter Schreiter, NN

1000 Liter hat Marco Krapp auch von seinem Kellerbier gebraut. Am kommenden Freitag (23. Juli) wird er seinen Gästen auch das neue Rotbier kredenzen, das bereits in einem 500-Liter-Tank lagert. Der Jungbrauer bezeichnet es als „urtypisches fränkisches Bier“, das „ fruchtig und frisch gehopft“ schmeckt. Aber damit nicht genug: Als gebürtiger Bamberger hat Krapp auch ein Rauchbier gebraut, das ziemlich schwarz ausschaut und einen sehr röstigen, vollmundigem Rauchgeschmack mit leichter Karamellnote hat. „Fast wie ein Stout“ schmecke es, strahlt Marco Krapp, der es eigentlich für die Hochzeit seiner Cousine in Bamberg gebraut hatte. Da die Feier wegen Corona nicht stattfand, gibt es dieses Spezialbier nun in Alterlangen. Beinahe vergessen bei der Aufzählung seiner Biersorten hätte er das „Seebrunserla“. Dieses helle Lager war sein erstes, das er schon mit seiner Mini-Brauerei gebraut hatte. Er nennt es darum auch den „ersten Sud“, der bei seinen Gästen ganz besonders beliebt ist. Derzeit produziert die Krapp-Brauerei also fünf Biere. Das Wissen dafür hat sich der Jungbrauer selbst angeeignet. „Einfach mal losgebraut“ habe er, sagt Marco, und bezeichnet sein Braustudium als „Learning by doing“. Die Malze kommen von der Mälzerei Steinbach in Zirndorf, der Hopfen aus der Hallertau, die Hefe aus Kulmbach, und das gute Wasser kommt von den Erlanger Stadtwerken. „Wir schauen, dass wir Regional bleiben“, sagt der Nachwuchsbrauer. Außer Haus gehen und Kneipen beliefern will er vorerst noch nicht. „Ich muss erst einmal sehen wie es weiter geht“. In der Bierothek in den Arcaden gibt es sein Helles allerdings schon. Ansonsten füllt er es gern auch literweise in Milchflaschen ab. „Das war der Renner während der Corona-Pandemie“.

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