Kultur in der Disco: Comedy im Erlanger Erlkönig

8.2.2020, 18:00 Uhr
Kultur in der Disco: Comedy im Erlanger Erlkönig

Das "fifty fifty" geht neue Wege: Um verstärkt junges Publikum zu gewinnen, tut sich, zunächst für einige Monate, die Kleinkunstbühne in der Südlichen Stadtmauerstraße 1 mit dem Barklub "Erlkoenig", Nürnberger Straße 1, zusammen. Am Mittwoch, 12. Februar, wird also dort ab 21 Uhr das Comedy-Duo Beier & Hang aus München zu einem Vorzugspreis zwei mal zwanzig Minuten lange Auszüge aus seinem Programm "Beklopptimierung" vorstellen (das ganze Programm ist dann am Samstag, 22. Februar, ab 20 Uhr im "fifty fifty" zu erleben). Dazwischen und danach gibt es Musik und Cocktails vom "Erlkoenig"-Team. Vorab haben sich die Erlanger Nachrichten mit den Münchner Künstlern unterhalten.

Was ist denn das Besondere an Ihnen?

Max Beier: Das Besondere an uns ist, dass wir ein Duo sind. Die Kabarett- und Comedy-Szene ist voll von Solokünstlern. Der Stand-up-Bereich ist sehr breit aufgestellt. Wir machen mehr kleine Sketche mit verschiedenen Figuren und Charakteren. Es ist nicht nur ein Mensch, der auf der Bühne etwas erzählt, sondern es ist ein bisschen mehr verschachtelter. Und das ist, glaube ich, schon etwas anderes als es sonst gemacht wird. Eine etwas andere Kunstform. Wir müssen die Leute immer erst reinholen in das, was wir machen, dann werden sie ziemlich schnell mitgerissen und gehen am Ende begeistert heim.

Ihr Programm heißt "Beklopptimierung – Lebst du noch oder funktionierst du schon?". Wie kam es zu dem Titel?

David Hang: Wir wollten unbedingt den Optimierungswahn thematisieren und parodieren. Außerdem wollten wir einen doppeldeutigen Titel haben. Neologismus und irgendwas mit "Verblödung" und "Optimierung" und ich kam dann auf "Flopptimierung" und eine Millisekunde später kam Max auf "Beklopptimierung".

"Alles, was sich bewegt und provoziert" 

Beier: Dann wussten wir: Das ist unser Titel! Der ursprüngliche Arbeitstitel "Lebst du noch oder funktionierst du schon?" wurde dann zum Untertitel und bildet den Leitfaden des Programms.

Und woher nehmen Sie die ganzen Ideen?

Hang: Alles, was sich bewegt und provoziert, kannst du verwenden. Und da suchst du natürlich auch bei dir selber. Ich habe zum Beispiel eine Nummer über sogenannte christsoziale Politik, das ist mir natürlich sehr nah, weil ich aus Niederbayern komme.

Beier: Es ist natürlich auch viel Recherche. Was gibt es alles zum Thema Optimierungswahn? Was wird alles optimiert? Essen, Sport, Backpacken, Political Correctness. Das sind alles aktuelle Themen, die gerade einfach sehr hoch gehangen werden und es war klar, dass die ins Programm müssen. Und dann schaut man, was es noch so gibt. Jeder von uns hat seine eigenen Ideen. Dann schreibt einer einfach mal Buchstaben auf und dann dreht man es durch den Fleischwolf.

"Duett des Wahnsinns"

Sie beide werden auch "Duett des Wahnsinns" genannt. Warum?

Beier: Wir haben über weite Strecken unseres Programms eine sehr hohe Geschwindigkeit, da wir uns auf der Bühne abwechseln können. Das ist ein großer Vorteil, denn so können wir uns in einer Nummer extrem auspowern. Wir sind wirklich zwei Energiebündel auf der Bühne, also zwei Motoren und wenn der eine mal ein bisschen ins Stocken gerät, dann motiviert der andere ihn so lange und intensiv, bis er schließlich auch wieder auf Hochtouren läuft.

Hang: Und außerdem haben wir den Luxus, dass wir Rollen spielen. Die Rolle darf alles. Und wir haben ihnen sehr viel Wahnsinn eingeimpft.

Als Duo gibt es Sie seit 2013. Sehen Sie sich mehr als Schauspieler oder als Kabarettisten?

Hang: Das ist schwer zu sagen, weil das, was wir machen, kein klassisches Sprechkabarett ist. Unsere Arbeit ist aus dem Schauspiel gewachsen. Die Kunstform entspricht dem Kabarett, aber mit ganz viel schauspielerischen Anteilen. Wir sind beide auch weiter als Schauspieler tätig. Vielleicht sind wir so Hybriden-Mischwesen-Komiker. (lacht)

"Mr. Bean, mein absolutes Vorbild"

Beier: Naja, wir sind eigentlich schon mehr Kabarettisten. Wenn man jetzt fragt, was wir machen, dann sage ich schon "Ich bin Kabarettist", weil das mein Hauptjob ist.

Wer sind eigentlich Ihre Lieblingskomödianten?

Hang: Louis de Funes.

Beier: Mr. Bean, mein absolutes Vorbild, also Rowan Atkinson.

Hang: Und Jim Carrey, weil sie sich optisch etwas ähneln. Wir beide sind komödiantisch näher am Film dran als an der Bühne.

Zur Person

Max Beier (27) und David Hang (28) lernten sich im September 2012 während des Studiums auf der Neuen Münchner Schauspielschule kennen. Bereits während des ersten Semesters begannen sie kabarettistische Nummern und Lieder zu schreiben. Im März 2019 feierten Beier und Hang die Premiere ihres zweiten Programms "Beklopptimierung – Lebst du noch oder funktionierst du schon?".

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