Linksextreme Angriffsserie: Plakat in Erlangen aufgetaucht

25.1.2021, 15:19 Uhr
Linksextreme Angriffsserie: Plakat in Erlangen aufgetaucht

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Gleich elf Vorfälle zählt das Präsidium Mittelfranken im Großraum Nürnberg. Im selbsternannten "militanten Dezember" griffen mutmaßlich Linksextreme unter anderem Immobilienfirmen, Parteien und Denkmäler an. Sie ramponierten Firmenfahrzeuge, beschmierten die Wände von Büros und Denkmälern, sorgen bei den Betroffenen für Resignation. "Es ist ein Grad erreicht, wo wir nicht mehr damit zurechtkommen", sagt eines der Opfer unserer Redaktion. Die Immobilienmaklerin, die seit Monaten mit Attacken kämpft, will deshalb ihr Büro in Nürnberg schließen. "Wir haben Angst und wissen uns nicht mehr zu helfen." Mehr lesen Sie hier.

Die Polizei ermittelt, das Präsidium Mittelfranken geht von einer Serie aus. Verdächtige konnten bislang aber noch nicht gefasst werden. Auf der Plattform Indymedia veröffentlichten mutmaßlich Linksextreme eine Art Bekennerschreiben, riefen zu weiteren Taten auf.

Büro von Joachim Herrmann beschmiert

Nun tauchte ein "politisch motiviertes Plakat" auf dem Erlanger Schlossplatz im Zentrum der Stadt auf, teilt die Polizei mit. Bislang Unbekannte, so das Präsidium, haben die Tafel im DIN-A3-Format auf einem Ständer angebracht - vermutlich am vergangenen Wochenende. Dabei wird Bezug auf die Serie aus dem Dezember genommen. In Erlangen selbst wurde unter anderem ein Kriegerdenkmal beschmiert, zudem tauchten Parolen an der Geschäftsstelle der CSU und dem Abgeordnetenbüro von Innenminister Joachim Herrmann auf.

Die Polizei vermutet, dass mit dem Plakat zu weiteren Taten im Jahresverlauf aufgerufen werden soll. Zum Inhalt der Tafel nannte das Präsidium aber keine weiteren Details. Der Staatsschutz der Erlanger Kripo hat die Ermittlungen aufgenommen und sucht nach den Urhebern.

Zeugen, die gesehen haben, wie das Plakat am Wochenende am Schloßplatz angebracht wurde, werden gebeten, sich bei der Polizei unter der Rufnummer 0911 2112-3333 zu melden.


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