Universitätsklinikum

Medizin und KI - 42-Millionen-Euro-Forschungsbau auf Nordcampus in Erlangen bewilligt

Redaktion Erlanger Nachrichten

27.4.2023, 10:05 Uhr
Das Center for AI-based Real-time Medical Diagnostics and Therapy (CARE-MED) – auch Translational Research Center (TRC) III genannt – soll bis Ende 2028 zwischen Kopfkliniken und Internistischem Zentrum entstehen.

© Rainer Windhorst, NN Das Center for AI-based Real-time Medical Diagnostics and Therapy (CARE-MED) – auch Translational Research Center (TRC) III genannt – soll bis Ende 2028 zwischen Kopfkliniken und Internistischem Zentrum entstehen.

Der Wissenschaftsrat stellt für den Bau eines weiteren Forschungsgebäudes auf dem Nordgelände des Universitätsklinikums Erlangen rund 42 Millionen Euro zur Verfügung. Das Center for AI-based Real-time Medical Diagnostics and Therapy (CARE-MED) – auch Translational Research Center (TRC) III genannt – soll bis Ende 2028 zwischen Kopfkliniken und Internistischem Zentrum entstehen.

Auf fünf Etagen und rund 1500 Quadratmetern Nutzfläche wird das CARE-MED Raum für etwa 100 Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftler und Assistenzpersonen bieten. Mit CARE-MED wird eine integrierte Forschungsumgebung für die versorgungsnahe Erhebung von hochaufgelösten Bild- und Sensordaten sowie ihre Zusammenführung mit medizinischen Versorgungsdaten geschaffen.

Dabei werden auch Methoden der künstlichen Intelligenz genutzt.

Forschung soll einen direkten Patientennutzen haben

„Alleinstellungsmerkmal von CARE-MED ist die enge Vernetzung von Bildgebung, Sensorik, Medical Data Science und Advanced AI mit direkter räumlicher Anbindung an die Krankenversorgung und kooperierenden Forschungseinrichtungen“, betonte Prof. Dr. Markus F. Neurath, Dekan der Medizinischen Fakultät der FAU. „Mit dem Forschungsbau schaffen wir eine einzigartige Möglichkeit, multimodale Krankheitssignaturen und -modelle zur individualisierten Diagnostik und Therapiesteuerung zu erforschen, die einen direkten Patientennutzen haben.“

„Die FAU hat in der interdisziplinären Forschung an der Schnittstelle von Medizininformatik, biomedizinischer KI, Bildgebung und Sensorik bereits eine Spitzenstellung inne – nicht umsonst ist sie der Gesundheitsknoten für künstliche Intelligenz in der Medizin in der Hightech-Agenda Bayern“, sagte Prof. Dr. Joachim Hornegger, Präsident der FAU. „CARE-MED ermöglicht nun auch eine räumlich enge interdisziplinäre Zusammenarbeit dieser Fachgebiete und wird gleichzeitig die einzigartige Verbindung von FAU, Uniklinikum Erlangen und außeruniversitären Partnern weiter stärken.“

Einsatz künstlicher Intelligenz

„Der unmittelbare Einsatz künstlicher Intelligenz in der Bildgebung und Sensorik bietet enormes Potenzial für eine auf den individuellen Gesundheitszustand abgestimmte und beschleunigte Versorgung“, ergänzte der Ärztliche Direktor des Uniklinikums Erlangen Prof. Dr. Dr. h. c. Heinrich Iro. „Deshalb bin ich stolz auf die Bewilligung des Forschungsbaus, in dem in Zukunft Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen intensiv und zum Wohle unserer Patientinnen und Patienten zusammenarbeiten werden.“

Markus Blume, Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, betonte: „Bayern liegt bei dieser begehrten Bund-Länder-Förderung mit insgesamt zwei erfolgreichen Anträgen in Erlangen und München bundesweit an der Spitze und bestätigt damit seine Rolle als Innovationsstandort Nummer eins in Deutschland! Dazu wird die am CARE-MED geplante Forschung zur Verbesserung personalisierter Präzisionsmedizin bei der Behandlung von Krebs und anderen komplexen Erkrankungen mithilfe künstlicher Intelligenz einen wichtigen Beitrag leisten.“

„Ich freue mich, dass wir mit CARE-MED die Gelegenheit bekommen, unsere Stärken auf den Gebieten der Bildgebung, Sensorik, Datenwissenschaften und AI in einem versorgungsnahen Forschungsgebäude auszubauen“, sagte Prof. Dr. Thomas Ganslandt, Professor für Medical Data Science an der FAU und Chief Medical Information Officer des Uniklinikums Erlangen, der mit einem Team von neun weiteren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern den Antrag beim Wissenschaftsrat stellte.

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