Mehr als nur Joggen durch die Brucker Lache

28.3.2017, 18:15 Uhr
Mehr als nur Joggen durch die Brucker Lache

© Foto: Harald Sippel

Als am Samstagmorgen die Sonne ihre ersten Strahlen in die Brucker Lache schickte, war John Stackmann glücklich. Auch wenn vor dem Organisator des Winterwaldlaufs ein anstrengender Tag lag: Mit 1660 Anmeldungen wurden so viele Läufer erwartet wie nie zuvor zur 17. Ausgabe der Laufveranstaltung der SG Siemens Leichtathletik. "Wenn ich spüre, es ist alles gut vorbereitet, dann habe ich ein gutes Gefühl und bin relaxed. Ja, man kann sagen: Ich kann den Winterwaldlauf dann richtig genießen", sagt Stackmann.

Am Vortag noch war er selbst mit Laufschuhen durch die Brucker Lache gerannt, im Schlepptau drei Russen aus der Partnerstadt Wladimir. "Ich wollte ihnen die Strecke zeigen", sagt Stackmann, "doch nach 1500 Metern hat einer gefragt: ,Can we run faster?‘" Also zogen sie das Tempo an und Stackmann, langjähriger Trainer, ahnte gleich: "Heuer könnte der Sieger über die 15 Kilometer aus Russland kommen."

Und in der Tat: Wlad Demjanow vom Laufklub Bodrost Wladimir gewann vor Felix Lermer (LG Erlangen) in 51:10 Minuten den Hauptlauf und die Altersklasse M35.

Über zehn Kilometer meldete sich der spätere Sieger auch am Freitag, allerdings per Telefon bei John Stackmann: Joseph Katib, langjähriger Starter für die LG Erlangen, mittlerweile für den LAC Quelle Fürth, blieb unter 31 Minuten (30:26 Min.) und sicherte sich Platz eins vor zwei anderen Erlangern: Markus-Kristan Siegler (LGE) und Christian Dirscherl, dem amtierenden Stadtrekordhalter im Marathon, der für den MTV Pfaffenhofen am Start war. Vierter wurde übrigens Treppenlauf-Europameister Christian Riedl.

Bei den Frauen finishte Triathletin Angela Kühnlein die 15 Kilometer am schnellsten (1:00:04 Std.), vor Sigrid Hoffmann und Corinna Bittel. Beste Erlangerin war Lucia Härer vom TV 48 (1:12:05 Std.) auf Rang sieben der Gesamtwertung. Als Achte kam Olga Sagitowa aus Wladimir über die Ziellinie. Über die zehn Kilometer war Ursula Schürle (Gaustadt, 41:12 Min.) am Schnellsten, vor Lena Gottwald (Zirndorf) und Manuela Glöckner (Ebermannstadt). Auf Rang vier landete Kerstin Loock als beste Erlangerin (43:49 Min.).

Fairplay bei den Schülern

Doch nicht nur die Schnellsten beeindruckten John Stackmann, der heuer extra eine Sonderansprache über Fairplay beim Schülerlauf hielt. Prompt stürmten zwar wie immer nach dem Startschuss alle Schulkinder auf die Strecke, diesmal aber ohne Schubsen, Stürzen und Weinen. "Das hat mich mit am meisten gefreut an diesem Tag, dass die Großen Rücksicht auf die Kleinen genommen haben", so Stackmann. Auch die Verletzungen hielten sich in Grenzen, der Arbeiter-Samariter-Bund hatte sich an drei Stellen positioniert, ein Sanitäter war gar mit Arztkoffer auf dem Fahrrad unterwegs. Doch mehr als wenige verstauchte Knöchel und blutige Hände und Nasen von Stürzen über Wurzeln waren am Ende nicht zu betreuen.

Somit endete der Winterwaldlauf in der Brucker Lache mit 1430 Finishern, darunter auch eine große Zahl an jugendlichen Flüchtlingen, die über die Berufsschule den Weg gefunden hatten. Als die Sonne jedenfalls am Abend unterging, war John Stackmann noch immer sehr glücklich.

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