Feuerwehr ärgert sich

Gaffer-Wut nach schwerem Unfall auf A73: "Stellt Euch vor, Ihr wärt verletzt und würdet gefilmt"

13.10.2022, 10:44 Uhr

Zu einer Massenkarambolage kam es am Mittwoch mitten im Abendberufsverkehr. Der Unfall ereignete sich um 16.40 Uhr zwischen Möhrendorf und Baiersdorf in Fahrtrichtung Bamberg. Der Frankenschnellweg musste für drei Stunden in eine Fahrrichtung gesperrt werden.

Nach den ersten polizeilichen Ermittlungen musste der Fahrer eines Pkw mit Anhänger verkehrsbedingt auf dem linken Fahrstreifen abbremsen. Ein weiteres Fahrzeug fuhr leicht auf, heißt es in der Polizeimitteilung. Die nächsten beiden folgenden Fahrzeuge konnten rechtzeitig bremsen.

Das Luftbild zeigt den Auffahrunfall vom 12. Oktober 2022 zwischen Möhrendorf und Baiersdorf. 

Das Luftbild zeigt den Auffahrunfall vom 12. Oktober 2022 zwischen Möhrendorf und Baiersdorf.  © BRK, NN

Der folgende Fahrzeugführer konnte nicht mehr rechtzeitig halten und fuhr mit so großer Wucht auf das Fahrzeug vor ihm auf, dass die Fahrerin eingeklemmt wurde. Dann fuhr noch ein weiterer Pkw in die Unfallstelle und ein Fahrzeug wurde durch umherfliegende Trümmer beschädigt. Die eingeklemmte 28-Jährige wurde von der Feuerwehr befreit und kam mit mittelschweren Verletzungen in ein Krankenhaus. Fünf weitere Fahrzeuginsassen kamen mit leichteren Verletzungen in Kliniken. Sechs der sieben beteiligten Fahrzeuge mussten abgeschleppt werden.

"Gaffer" sofort wieder zur Stelle

Auch "Gaffer" seien sofort wieder zur Stelle gewesen, ist in einem Post auf der Facebook-Seite der Freiwilligen Feuerwehr Bubenreuth zu lesen. "Leider", heißt es dort, hätten Einsatzkräfte immer wieder bemerken müssen, wie "Gaffer" auf der Gegenfahrbahn mit ihren Mobiltelefonen die Rettungsaktionen filmten. Die Polizei sei ebenfalls darauf aufmerksam geworden und habe Ermittlungen gestartet.

"Durch diese Aktion der 'Gaffer` kam es fast zu einem erneuten Unfall in der Gegenrichtung. Wir verurteilen dies auf das Schärfste!!!", so der Post auf der Facebook-Seite der Freiwilligen Feuerwehr Bubenreuth weiter. Die Kritik endet mit dem Satz: "Das muss und kann nicht sein! Stellt Euch vor, Ihr wärt der Verunfallte in dem Pkw und andere würden Euch filmen."

Für die Rettungs- und Bergungsarbeiten musste der Frankenschnellweg für drei Stunden in Fahrtrichtung Bamberg komplett gesperrt werden. Dies führte im abendlichen Berufsverkehr rund um Erlangen zu erheblichen Verkehrsbehinderungen.

Um einen besseren Überblick über die Einsatzstelle zu bekommen, wurde in Abstimmung mit Polizei und Feuerwehr - nach Abschluss aller Patientenversorgungen und -transporte - eine Drohne vom Bayerischen Roten Kreuz (BRK) eingesetzt. Die Draufsicht erlaube noch eine "vollkommen andere Sichtweise auf die Einsatzstelle", teilte das BRK mit.


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