"Mein Laden" macht jetzt dicht

29.10.2010, 22:59 Uhr

© Klaus-Dieter Schreiter

„Der Laden ist in dieser Form offensichtlich nicht überlebensfähig“, konstatierte der Ortsbeiratsvorsitzende Wolfgang Appelt während der jüngsten Sitzung seines Gremiums. Er habe zwar versucht, mit der Edeka am Weidenweg zwischen Eltersdorf und Bruck eine Lösung zu finden aber diese habe dankend abgelehnt. Ursprünglich hatte Edeka laut Appelt nämlich den Laden an der Egidienstraße betrieben und ihn im Sommer nach einer Änderung der Firmenstrategie einem privaten Franchise-Nehmer überlassen.

Dieser muss aber aufgeben, weil zu wenige Eltersdorfer Bürger bei ihm einkaufen. „Er hätte nur überleben können, wenn die Bürger ihr Kaufverhalten geändert hätten“, sagte Appelt.

Da für Eltersdorf seit Jahren ein Einzelhandelsverbot gelte, um dem Laden praktisch ein Monopol zu geben, seien die Versuche von verschiedenen Discountern gescheitert, sich im Ortskern niederzulassen. Nun aber sei es an der Zeit, dem Stadtrat vorzuschlagen, dieses Verbot aufzuheben.

Keine sofortige Entscheidung

Die Entscheidung mochte der Ortsbeirat nicht sofort fällen. Man wolle noch eine „sinnvolle Überlegungsfrist“ und sich in etwa zwei Wochen wieder treffen, wurde beschlossen. Das sei noch rechtzeitig vor der nächsten Sitzung des Umwelt-/Verkehrs- und Planungsausschusses am 16. November.

Doch diese Entscheidung löste bei den anwesenden Bürgern teilweise heftigen Protest und hitzige Diskussionen mit dem Ortsbeirat aus. Sie meinten, dem Stadtrat die Aufhebung des Einzelhandelsverbotes zu empfehlen, müsse sofort erfolgen. Wilhelm Merz schlug außerdem vor, die Angelegenheit mit Blick auf die Ansiedlung von Areva und die geplante Umgehungsstraße „ganzheitlich“ zu betrachten. Man dürfe hier kein Stückwerk machen.

Wie Wolfgang Appelt auf Anfrage mitteilte, seien von der Schließung des Ladens wohl auch der Bäcker und der Metzger betroffen. Er habe aber die Hoffnung, dass nach der Aufhebung des Einzelhandelsverbots entweder an der Weinstraße oder an der Langenaustraße ein größeres Versorgungszentrum mit mehreren Geschäften und Arztpraxen entstehen könne.