Millionen-Ersparnis: Erlanger Klärwerk wird autonom

20.5.2016, 06:00 Uhr
Millionen-Ersparnis: Erlanger Klärwerk wird autonom

© Foto: Schreiter

Gasmotoren zur Stromerzeugung hatte das Erlanger Klärwerk bereits 1954 installiert. In den neunziger Jahren sind diese dann gegen effizientere Maschinen ausgetauscht worden. Damit konnte das Klärwerk mit den dort entstehenden Faulgasen immerhin rund die Hälfte des benötigten Stroms selbst erzeugen. Diese drei Gasmotoren laufen derzeit noch und haben eine Leistung von zusammen 2250 Kilowatt. Der Wirkungsgrad liegt aber bei nur 25 bis 30 Prozent.

Die Entwicklung ist inzwischen jedoch weiter gegangen, und darum sind nun neue Gasmotoren angeschafft worden, die bei einer Leistung von zusammen 1800 Kilowatt einen Wirkungsgrad von rund 43 Prozent haben. Mit dieser neuen Technik könne, wie der Chef des Entwässerungsbetriebs, Wolfgang Fuchs, und sein Projektleiter Reinhard Dollinger ausgerechnet haben, nahezu der gesamte Strombedarf des Klärwerks von 7,5 Millionen Kilowattstunden gedeckt werden.

Die Kosten für den Strombedarf betragen rund 1,5 Millionen Euro, die jetzt eingespart werden. Mit den in den neunziger Jahren installierten Gasmotoren hatte man "nur"750.000 Euro eingespart.

Ungetüme auf Tiefladern

Eine Spezialfirma aus Mannheim hat die drei neuen Gasmotoren mit den angeflanschten Generatoren gebaut. Auf zwei Tiefladern wurden die jeweils sieben Tonnen schweren Ungetüme angeliefert und mit einem Autokran vor das noch im Bau befindliche neue Generatorhaus gehoben. Dann wurden die Maschinen an ihren eigentlichen Platz gehoben. Dort werden sie auch eine Schallisolierung erhalten, so dass der Geräuschpegel deutlich niedriger sein wird als an den alten Gasmotoren, die einen Höllenlärm machen.

Das Gesamtprojekt Energieerzeugung ist mit rund 29 Millionen Euro veranschlagt. Darin enthalten sind auch zwei neue Gasbehälter mit einem Fassungsvermögen von jeweils 4000 Kubikmetern. Sie sollen in zwei Jahren fertig sein und die alten Behälter, die nur 1000 Kubikmeter fassen, ersetzen. Seit dem Jahr 2003 sind im Klärwerk 63 Millionen Euro für Modernisierungen investiert worden. Im Jahre 2020, so hofft Wolfgang Fuchs, werden alle Modernisierungsmaßnahmen abgeschlossen sein.

 

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