Millionen-Projekt: Siemens setzt in Erlangen auf E-Mobilität

28.4.2015, 06:00 Uhr
Freuen sich über den neuen Siemens Standort eCar Powertrain Systems (v. li.): OB Florian Janik, Innenminister Joachim Herrmann, Siemens Vorstand Klaus Helmrich, Wirtschaftsministerin Ilse Aigner und Jörg Grotendorst (CEO eCar).

© Harald Sippel Freuen sich über den neuen Siemens Standort eCar Powertrain Systems (v. li.): OB Florian Janik, Innenminister Joachim Herrmann, Siemens Vorstand Klaus Helmrich, Wirtschaftsministerin Ilse Aigner und Jörg Grotendorst (CEO eCar).

Auf 1200 Quadratmetern fertigt das Unternehmen Umrichter für Hybrid- und Elektrofahrzeuge. Zu diesem Zweck kooperiert der Konzern auch mit dem Fahrzeughersteller Volvo. Auf weiteren 1300 Quadratmetern ist ein Prüf- und Testbereich mit verschiedenen Prüfständen und Laboren entstanden, in dem die Entwicklungsabteilung am kompletten Antriebssystemen sowie Ladetechnologien für Hybrid- und Elektrofahrzeuge arbeitet.

Insgesamt sollen an dem neuen Standort an der Frauenauracher Straße mit der Bezeichnung "eCar Powertrain Systems" bis zu 400 Mitarbeiter beschäftigt werden. Investiert hat der Konzern in das neue E-Mobilitäts-Zentrum, das gleichzeitig Hauptsitz der Elektromobilitäts-Sparte von Siemens ist, einen zweistelligen Millionenbetrag.

Die neuen Gebäude befinden sich dabei in unmittelbarer Nachbarschaft zum Gerätewerk Erlangen (GWE). Seit 1969 fertigt das Unternehmen im Gerätewerk Umrichter für den industriellen Einsatz.

Außerdem hat der Konzern im vergangenen Jahr in seinem Werk in Bad Neustadt eine Produktionslinie zur Herstellung von Elektromotoren für Hybrid- und Elektrofahrzeuge eröffnet. Motoren und Umrichter sind zentrale Bestandteile der elektrischen Antriebssysteme für Hybrid- und Elektrofahrzeuge.

„Mit unserem neuen Entwicklungs- und Fertigungsstandort für Umrichter in Erlangen haben wir den Schritt zur Serienfertigung von Antriebssystemen für den europäischen Elektromobilitätsmarkt vollzogen“, sagte Jörg Grotendorst, CEO eCar Powertrain Systems bei der Einweihung. Mit seinem Engagement im Bereich der Elektromobilität setze Siemens im Markt "ein klares Zeichen“, so Grotendorst weiter.

Mit dem neuen Standort trage Siemens dazu bei, "der Elektromobilität zum Durchbruch zu verhelfen", sagte Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU). Wie die Ministerin, die auch für Energie und Technologie zuständig ist, betonte, seien Investitionen in diesem Bereich enorm wichtig — schließlich gehe es auch darum, die Klimaziele zu erreichen. Die Wahl des Standorts Erlangen leiste darüber hinaus einen Beitrag, "dass die industrielle Basis in Bayern erhalten bleibt".

Siemens-Vorstandsmitglied Klaus Helmrich nannte das E-Mobilitäts-Zentrum ein „Kompetenzzentrum für die Elektrifizierung von Fahrzeugen“. Er sei sich sicher, dass die Elektromobilität sich weiter entwickeln werde. „Dafür bedarf es aber Unternehmen, die in Vorleistung gehen.“

Für Innenminister Joachim Herrmann (CSU) ist der neue Standort nicht nur ein klares Bekenntnis zu Erlangen, sondern auch ein „starkes Signal“ zur weiteren Entwicklung und Verbreitung der E-Mobilität.

Auch der Freistaat wolle seinen Beitrag dazu leisten, zum Beispiel durch den Bau weiterer Schnellladestationen.

Oberbürgermeister Florian Janik (SPD) freute sich, dass der Konzern den Standort Erlangen „behält und ausbaut“. Die Eröffnung des neuen Siemens-Werks sei neben dem geplanten Neubau des Siemens Healthcare-Hauptquartiers und dem Siemens-Campus ein wichtiger Baustein für die Entwicklung der Hugenottenstadt.

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