Mit allen Sinnen im Erlanger Aromagarten

30.6.2019, 13:00 Uhr
Mit allen Sinnen im Erlanger Aromagarten

© Klaus-Dieter Schreiter

Besonders an heißen Tagen liege das Aroma der großflächig angepflanzten Kräuter in der Luft, erläuterte Katrin Simon vom Botanischen Garten während ihrer "Genuss-Expedition". Der frühe Sommer ist die Hauptblütezeit dort, und Lavendel, Salbei, Thymian und andere Pflanzen tauchen das idyllisch gelegene Gelände an der Schwabach dann in ein Meer aus Wohlgerüchen. Der Aromagarten sei ein Beispiel dafür, wie man mit wenig Wasser richtig gärtnern könne, erläuterte Simon. Die ätherischen Öle könnten sich noch intensiver entwickeln.

Im Aromagarten gibt es auf einer Fläche von rund 9000 Quadratmetern rund 120 heimische und exotische Duft- und Aromapflanzen. Früher war er einmal ein Gemüsegarten, der ab 1979 mit Unterstützung etlicher Sponsoren entwickelt wurde, und nun auch Experimentier- und Anbaufläche für das Institut für Botanik und Pharmazeutische Biologie ist.

Auch die Umweltpädagogin Elke Puchtler hatte zahlreiche Besucher im Schlepptau. Sie machte mit ihnen eine Duftreise von der Kindheit über das erste Verliebtsein bis zum Duft von Omas Apfelkuchen. Den Duft der Angst und der Heimat vermittelte sie ebenfalls. Um Ätherische Öle ging es bei Prof. Wolfgang Kreis vom Lehrstuhl für Pharmazeutische Biologie.

Der Duft, der über dem Garten liegt, lockt auch zahlreiche Schmetterlinge an. Über deren Leben im Aromagarten und allgemein im Schwabachtal berichtete der Schmetterlings- und Falterexperte Stefan Mümmler. Zudem konnten die Besucher in einer Duftwerkstatt unter anderem eigene Düfte herstellen.

Wem es dabei zu heiß wurde, fand im schattigen Biergarten Ruhe, oder konnte an den verschiedenen Ständen Honigprodukte, Düfte aus der Provence oder Fruchtaufstriche kaufen. Der Abendspaziergang mit Elke Puchtler, bei dem es auch um Kräutergeister und Elixiere ging, war ein schöner Abschluss des Aromagartenfestes, das einmal mehr gezeigt hat, wie ökologisch orientiert Freiraumplanung auch in einer Stadt funktionieren kann.

Keine Kommentare