Mit Getöse hämmern sich die Bagger durch den Beton

14.7.2013, 20:03 Uhr
Mit Getöse hämmern sich die Bagger durch den Beton

© Klaus-Dieter Schreiter

Schon bevor der Zugverkehr eingestellt wurde, liefen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Ein Gleis unter der Brücke hatte man schon mit auf Holzplanken gelagerten Eisenplatten abgedeckt und Kies darauf geschoben. Pünktlich um 18 Uhr kam das Gleis daneben dran. Gleichzeitig demontierten mehrere Trupps die Oberleitung, während zwei Bagger mit ihren mächtigen Abbruchscheren das Geländer abrissen und die Gehwege am Rand der Brücke entfernten. Als alle Schienen abgedeckt waren, ging es richtig los: Mit fruchtbarem Getöse hämmerten sich zwei Bagger durch den Beton, während zwei weitere mit ihren vier Tonnen schweren Scheren den Beton wegfraßen. Feiner Staub verbreitete sich in der gesamten Gegend. Etliche Schaulustige standen an den Absperrungen, um das Spektakel zu beobachten.

Gegen 23 Uhr war es dann vollbracht: Die letzten Moniereisen bogen sich wie bei einer Hängebrücke, und der erste Pfeiler, dessen Sockel angesägt worden war, legte sich in Zeitlupe auf die Seite. Die Greifer an den Baggern begannen da schon, das Eisen vom Beton zu trennen und es auf Lastwagen zu verladen. Später wurde der Beton abtransportiert. Morgens um 6 Uhr war die Brücke weg und die Schienen wieder frei.

Sofort begannen die Spezialisten die Oberleitung wieder sorgfältig zu montieren und die Schienen zu vermessen. Gegen 11 Uhr waren die Gleise wieder befahrbar, und es war kaum noch auszumachen, dass dort an der Tennenloher Straße einmal eine Brücke stand.

Erheblichen Protest gibt es bei den Bürgern in Bruck, weil keine Behelfsbrücke errichtet werden soll. Schließlich wird die neue Brücke erst im September nächsten Jahres fertig sein. Der Präsident des FSV Bruck, Joachim Wolter, hat darum eine Unterschriftenaktion gestartet und, wie er sagt, bereits einige hundert Bürger aktivieren können.

Sportverein ist abgehängt

Er will bei der Stadt erreichen, dass doch noch ein Behelfssteg über die Bahn gebaut wird, weil sein Sportverein von den Bürgern im Osten Brucks sonst abgehängt ist. Mit dem Fahrrad oder gar zu Fuß ist die Umleitung über die Felix-Klein-Straße mit erheblichem Mehraufwand verbunden.

Klagen gab es auch über die erhebliche Staubbelastung während des Abrisses. Etliche Anwohner hatten kein Verständnis dafür, dass der Staub nicht mit Hilfe von Wasser niedergedrückt worden war.

Selbst durch geschlossene Fenster sei der Staub in Häuser gedrungen, klagte einer. Ganz zu schweigen von der grauen Schicht, die sich auf Autos, in Gärten und an Scheiben abgelagert hat.

Mehr Bilder gibt es im Internet unter www.erlanger-nachrichten.de

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