Auf dem Bärnhof in Heppstädt

Mit Pferden und Karpfen: So lebt die neue Kreisbäuerin für Erlangen-Höchstadt

Claudia Freilinger

Nordbayerische Nachrichten Herzogenaurach/Höchstadt

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24.10.2022, 00:00 Uhr
Katrin Hansen vom Bärnhof Heppstädt ist neue Kreisbäuerin in Erlangen-Höchstadt. Hier ist sie mit ihrem Pferd Bobby zu sehen.

© Claudia Freilinger, NN Katrin Hansen vom Bärnhof Heppstädt ist neue Kreisbäuerin in Erlangen-Höchstadt. Hier ist sie mit ihrem Pferd Bobby zu sehen.

Bobby grast. Das Connemara-Pony von Katrin Hansen steht am Bärnhof in Heppstädt auf der Weide und interessiert sich nicht für Politik. Dass seine Besitzerin jetzt Kreisbäuerin ist, lässt ihn kalt. Aber: „Meine Großeltern wären stolz auf mich“, sagt Katrin Hansen.

Als Kind hat sie gemeinsam mit ihrer Schwester jede freie Minute auf dem Milchviehhof von Oma und Opa in Spardorf verbracht. Seit Juli 2022 ist Katrin Hansen neue Kreisbäuerin für Erlangen-Höchstadt. Die 35-Jährige folgt Evi Derrer nach, die das Amt 15 Jahre lang innehatte und möchte neuen Schwung in die Vereinsarbeit bringen.

Familienbetrieb in der fünften Generation

"Ich bin tief in der Landwirtschaft verwurzelt“, sagt sie. Seit vielen Jahren lebt die 35-Jährige nun auf dem Bärnhof in Heppstädt, einem Familienbetrieb in der 5. Generation. 1900 ist der Großvater ihres Schwiegervaters als 14-Jähriger hergezogen. Mit der Familie Bär lebten hier damals Kühe, Schweine und Karpfen – in der zugehörigen Weiherkette.

Auch heute noch sind 18 Teiche im Besitzer der Familie, die eine kleine Fischzucht betreibt. Außerdem bewirtschaften Hansens sechs Hektar Wald und 23 Hektar Dauergrünland. Bobbys Weide gehört dazu. Er steht mit anderen Wallachen in einer Herde.

Mit Pferden und Karpfen: So lebt die neue Kreisbäuerin für Erlangen-Höchstadt

© Claudia Freilinger, NN

Insgesamt leben auf dem Bärnhof 20 Pferde. Den Pensionsstall betreibt die Familie im Nebenerwerb. Katrin Hansen ist derzeit in Elternzeit, arbeitet sonst aber im Einkauf bei Siemens in Bamberg. Auch ihr Mann Rainer ist für Siemens tätig, aber in Forchheim.

Kühe und Schweine gibt es auf den Bärnhof nicht mehr. Das Herzstück bilden seit 1991 die Pferde. „Das Heu für sie produzieren wir selbst“, sagt Katrin Hansen. Rund 1800 Pferde und Esel sind im Landkreis Erlangen-Höchstadt gemeldet, teils auf landwirtschaftlichen Betrieben wie dem Bärnhof, teils auf Freizeitbetrieben.

Sie haben sich beim Tanzen kennengelernt

In Hepptstädt kümmert sich Katrin Hansen um die Buchhaltung und um die Einteilung der Minijobber, die zum Beispiel beim Misten helfen. Ihren Mann hat sie 2010 beim amerikanischen Linedance kennengelernt. 2015 hat sie sich dafür entschieden, mit Bobby ihr erstes eigenes Pferd zu kaufen. Die Tiere sind im Sommer rund um die Uhr draußen auf der Weide. „Das tut ihnen total gut.“

In ihrer Elternzeit hat sich Katrin Hansen natürlich ihrem Sohn gewidmet, der inzwischen drei Jahre alt ist. Sie hat die Zeit aber auch für eine Weiterbildung in Psychologie genutzt und kann sich vorstellen, auf dem Bärnhof verschiedene Coachings anzubieten. „Das ist aber noch eine Träumerei“, betont sie.

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