Nach Fast-Katastrophe: Erlanger Uni-Gebäude wieder sicher

2.10.2014, 09:30 Uhr
Der Archäologe Martin Boss hat die umfangreichen Bauarbeiten begleitet.

© Anestis Aslanidis Der Archäologe Martin Boss hat die umfangreichen Bauarbeiten begleitet.

Martin Boss spricht gerne von einer Restlaufzeit, ganz so, als handle es sich bei dem Philosophischen Seminargebäude um einen riskanten Atommeiler. Genau das aber ist das Uni-Gebäude an der Kochstraße jetzt nicht mehr. Nach mehr als einer eineinhalbjährigen Rundum-Erneuerung seien nun sämtliche Gefahrenquellen aus dem Weg geräumt, betont der Archäologe, der als Liegenschaftsbeauftragter und Hausvorstand die Bautätigkeiten seit Monaten genau beobachtet und mitkoordiniert.

Lohnt sich der Aufwand bei einer sogenannten Restlaufzeit von etwa zehn Jahren? Denn dann findet die Philosophische Fakultät voraussichtlich im „Himbeerpalast“ an der Werner-von-Siemens-Straße ein neues Zuhause. Aber bis zu dieser Umstrukturierung bleiben Geisteswissenschaftler wie Historiker, Politologen und Soziologen in den Mauern, die im Sommer 2013 für Schlagzeilen gesorgt hatten.

Damals war im Untergeschoss der Teil einer Decke heruntergebrochen und auf einen Schreibtisch gestürzt. Boss selbst war am Abend zuvor noch in dem Unglücks-Raum, dem Fotolabor der Archäologie. Konsequenz dieser Beinahe-Katastrophe war die Generalsanierung.

Einer der Schlusspunkte wird die Wiederöffnung der Antikensammlung sein. Knapp zwei Millionen Euro haben die Arbeiten gekostet.

Die Erlanger Antikensammlung der Klassischen Archäologie, Kochstraße 4/19, ist ab Beginn des Wintersemesters dienstags und donnerstags jeweils zwischen 14 Uhr und 17 Uhr, sowie zur gleichen Zeit jeden zweiten und vierten Sonntag im Monat wieder geöffnet. Martin Boss führt am Sonntag, 12. Oktober, durch die Sammlung.

Keine Kommentare