Neustart im E-Werk in Erlangen mit Auflagen

12.6.2020, 18:00 Uhr
Neustart im E-Werk in Erlangen mit Auflagen

© Lorena Seipp

Ruhepausen kennt das E-Werk in Erlangen eigentlich keine. Denn seit vier Jahrzehnten strömen in das Kulturzentrum — das bundesweit eines der größten ist — fast jeden Tag hunderte Gäste. Jährlich besuchen knapp 300.000 Besucher die Einrichtung an der Fuchsenwiese. Doch plötzlich war Schluss. Corona-Pause! Diese wird nun aber kommende Woche enden: Ab 18. Juni findet mit der Reihe "SommerSitz" ein buntes Kulturprogramm unter freiem Himmel statt. Maximal 100 Besucher haben im Biergarten Platz. Bei Regen geht es in den Saal. Da dort die Besucher-Kapazität kleiner ist, kommen nur 50 Karten in den Vorverkauf. Das den strengen Hygienevorgaben angepasste Angebot reicht von Open-Air-Kino über kleine Konzerte bis hin zu Märkten, Poetry Slam oder Comedy.

Nach langen Überlegungen haben sich die Geschäftsführer Berndt Urban und Jan-Peter Dinger samt Team für diesen eingeschränkten Neustart entschieden. Ein Weg, der mit Blick auf die finanzielle Situation für das Kulturzentrum nicht unproblematisch ist: "Eine Teilöffnung, die alle gebotenen Vorsichtsmaßnahmen erfüllt, bedeutet, dass wir weniger Besucher haben können, aber gleichzeitig zur Einhaltung der Schutzmaßnahmen mehr Personal brauchen werden", berichtet Urban.

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Die Konsequenz. Eine teilweise Öffnung des Kulturzentrums rechnet sich nicht und spitzt die unsichere finanzielle Lage enorm zu. Jan-Peter Dinger bekräftigt: "Auf keinen Fall wollen wir den Fortbestand des E-Werks durch eine zu frühe Öffnung unter unsicheren finanziellen Rahmenbedingungen gefährden." Demgegenüber stand der von allen Seiten herangetragene Wunsch, die Türen endlich wieder für Künstler, die lokale Szene und Besucher zu öffnen. Außerdem sieht Dinger für das Kulturzentrum E-Werk auch einen "kulturellen Auftrag für Erlangen und die Region".

Und nun kommt die Stadt ins Spiel: "Erlangen unter Einhaltung der gebotenen Vorsichtsmaßnahmen wieder schrittweise mit Kultur zu versorgen, ist nach der langen Zeit des Verzichts auf alle Live-Erlebnisse ein wichtiger Schritt", erklärt Kulturreferentin Anke Steinert-Neuwirth und betont: "Ich sehe genauso wie das E-Werk-Team Kultur keineswegs als eine Art Luxus, den man sich gönnen kann oder auch nicht. Vielmehr ist der Zugang zu Kultur in allen ihren Facetten gesellschaftlich relevant und für eine lebendige und offene Stadt unabdingbar."

Aus diesem Grund möchte die Stadt Erlangen das E-Werk unterstützen, um die Wiedereröffnung unter besonderen Bedingungen ab Mitte Juni möglich zu machen. Auch die Sparkasse unterstützt das E-Werk mit einem — wie es in der Pressemitteilung heißt — "großzügigen Förderbetrag".

Zur Wiedereröffnung des E-Werks am 18. Juni spielt ab 20 Uhr die Band Goodbye Loona. DJ Harry D. legt davor und danach Platten auf.

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