„Nichts ist wertvoller als Geborgenheit“

21.6.2012, 00:00 Uhr
„Nichts ist wertvoller als Geborgenheit“

© Bernd Böhner

Bei einem ihrer eher seltenen öffentlichen Auftritte kam die Landesmutter in Erlangen – im wahrsten Sinne des Wortes – zu ihren Kindern, nämlich den Patienten der Klinik, unter ihnen manche gezeichnet von unheilbaren Krankheiten mit begrenzter Lebenserwartung. Mit ihnen zu sprechen, die Sorgen und Nöte der Ärzte und Schwestern anzuhören – für Karin Seehofer, Mutter dreier Kinder, die diese als Politikerfrau quasi im Alleingang erzogen hat, war das kein Termin wie jeder andere, eher eine Herzensangelegenheit.

Noch vor einer Woche hatte die 54-Jährige die Schwester der dänischen Königin durch München geführt, jetzt lernte sie in Erlangen die bitteren Seiten des Lebens kennen. Karin Seehofer stammt aus dem knapp 400 Einwohner kleinen Dorf Schamhaupten bei Eichstätt. Ihren Horst lernte sie im Landratsamt der Bischofsstadt kennen – sie Verwaltungsangestellte, er Abteilungsleiter. An Weihnachten 1985 war die Heirat. Und ihr Leben wäre relativ normal verlaufen, hätte es nicht diese Affäre in Berlin gegeben – mit einem außerehelichen Kind des damaligen Bundesministers als Ergebnis. Seitdem wird die Berichterstattung über Karin Seehofer auch nach der ehelichen Versöhnung auf diesen Seitensprung des heutigen Ministerpräsidenten („Wir gehen vernünftig miteinander um“) fokussiert – und Karin Seehofer von der „Bunte“-Chefredakteurin Patricia Riekel mit der Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet.

Dem Freundeskreis überbrachte sie die Glückwünsche ihres Mannes und lobte die Aufopferung von Eltern und Pflegekräften: „Nichts ist wertvoller, als Geborgenheit zu geben und da zu sein.“

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