Nur bei Bedarf: Mülleimer an Erlanger Bushaltestellen

25.4.2019, 06:00 Uhr
Müll in der Stadt und an Bushaltestellen - hier ein besonders abschreckendes Beispiel aus der Bergkirchweih-Zeit - stört viele Erlanger.

© Klaus-Dieter Schreiter Müll in der Stadt und an Bushaltestellen - hier ein besonders abschreckendes Beispiel aus der Bergkirchweih-Zeit - stört viele Erlanger.

Stadtrat Jürgen Zeus schilderte im Umwelt-, Verkehrs- und Planungsausschuss das unschöne Ambiente, das sich immer wieder an manchen Haltestellen bietet, verursacht durch diversen Kleinmüll und nicht zuletzt durch einen Haufen Zigarettenkippen. In Sachen Sauberkeit dürfte es dort ein bisschen mehr sein.

Die Leute vom städtischen Betrieb, Abfallwirtschaft und Straßenreinigung kümmern sich derzeit um die 417 Haltestellen im Stadtgebiet. 300 davon sind mit einem Abfallkübel ausgestattet. Ob nun ein Abfalleimer angebracht wird oder nicht, richtet sich vor allem nach der jeweiligen Frequentierung, beziehungsweise dem Fahrgastaufkommen und der Lage der Bushaltestelle. "Bedarfsgerecht" nennt man das und hat dabei bestimmte Umsteigehaltestellen oder auch Schulwege im Auge.

Bürger beschweren sich

Bei Haltestellen mit einem geringen Aufkommen wird "ganz oder teilweise" auf die Behälter verzichtet. Ein Großteil dieser Haltestellen "ohne" finden sich in den Vororten, im Außenbereich und bei Industrieanlagen. Allerdings gibt es aufgrund von Bürgerklagen und entsprechenden Hinweisen von den Stadtwerken wie auch von den eigenen Reinigungsleuten zuweilen die Bitte, doch hier und da einen Abfalleimer anzubringen. Dann wird das Ganze geprüft.

Rund 100 zusätzliche Abfallbehälter wären derzeit nötig, um die Haltestellen "flächendeckend" auszustatten. Dafür müsste man rund 18 000 Euro locker machen – für den Kauf und das Aufstellen.


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Die Sache hat naturgemäß auch eine Kehrseite. Denn die regelmäßige Leerung zusätzlicher Abfalleimer zieht natürlich einen größeren finanziellen und personellen Aufwand nach sich. Und eine "höhere Reinigungsfrequenz" einzuführen, wie vorgeschlagen wurde, wäre "in der Praxis problematisch", so Werkleiter Marcus Redel. Oder größere Behältnisse anzubringen, hätte zur Folge, dass etliche Bürger ihren Hausmüll dort entsorgen

Keine Garantie dafür, dass es nicht zu Verschmutzungen kommt

Davon abgesehen hat die städtische Straßenreinigung an Haltestellen ohne Abfalleimer noch "keine wesentlichen Verschmutzungen" feststellen können, wie es hieß. Überhaupt ist die Installation eines Mülleimers keine Garantie dafür, dass es nicht zu Verschmutzungen kommt. Häufig landet der Müll einfach auf dem Boden, obschon nur eine Armlänge entfernt ein Eimer hängt.

Alles in allem kommt die Verwaltung zu dem Ergebnis, Abfalleimer an den Haltestellen "nicht flächendeckend, sondern weiterhin bedarfsorientiert zu installieren". Und das wurde am Ende von der Ausschussrunde einstimmig so akzeptiert.

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