Ohne Hand und Fuß

7.9.2010, 00:00 Uhr
Ohne Hand und Fuß

© Nicole Heupel

Seit dem Straßenfest 2009 sind die Dirt-Bikers in Heroldsberg bekannt und ebenso beliebt. Mit ihren spektakulären Stuntshows beeindruckten sie die Festgäste jeglichen Alters: „Die sind ja richtig gut. Ich wusste ja gar nicht, dass es so etwas in unserem Heroldsberg gibt“, äußerte sich etwa eine ältere Dame.

Kein Wunder, dass es an diesem Tag in den Spendenbechern der Jugendlichen nur so klingelte. Die Jugendlichen sammelten eifrig Gelder, um sich ihren Traum zu erfüllen: Einen Dirt-Bike-Park in Heroldsberg. Unterstützt werden sie dabei vom mobilen Jugendbetreuer Ralf Hingler von der Gemeinde Heroldsberg, den sie vor zwei Jahren kennen lernten.

„Für mich war es von Anfang an klar, die Dirt-Bikers bei der Umsetzung ihres Traums zu unterstützen. Wer nämlich einen halben Tag lang alles Mögliche zusammenschaufelt, um in der zweiten Tageshälfte mit den Bikes drüberzuspringen, der gehört natürlich belohnt“, erzählt der Sozialpädagoge.

Mit Hilfe der Firma Schwan Stabilo, dem Tuspo Heroldsberg und weiteren Gönnern, wie dem Fahrradfachhandel Pedalica, Sport Böhm, Otzmann Erdbau, der Allianz Heroldsberg, der Tankstelle Zimmermann und dem Architekturbüro Matuschek, kann das Projekt jetzt umgesetzt werden. Schwan Stabilo stellte knapp über 4000 Quadratmeter seines Grundstückes am Ortsausgang von Heroldsberg für die „Stabilo Trails“ zur Verfügung und der Tuspo Heroldsberg gründete eine Abteilung „Fahrradsport und Mountainbike“, die auch im Radsportverband integriert ist, so dass die Biker entsprechend versichert sind. Schließlich sprang auch die Gemeinde in die Bresche und übernahm die Finanzierung des Zauns in Höhe von 3500 Euro.

Große Nachfrage

Da nach einigen Anpassungen der Bauantrag vom Landratsamt nun genehmigt wurde, kann es auch auf der Baustelle los gehen. Im Moment wird mit einem gesponserten Bagger die angelieferte Erde zu Rampen, Absprung- und Landehügeln formiert. Der 21-Jährige Dirt-Biker Daniel Engelhard schwärmt: „Wir wollen in unserem Park alle Spektren von Schwierigkeitsgraden anbieten. Von leichten bis interessanten Sprüngen wird alles mit dabei sein.“ Insgesamt drei so genannte „Dirt Lines“ in einer Gesamtlänge von 200 Metern sollen entstehen, so dass mehrere bis zu fünf Meter lange und zwei Meter hohe Sprünge in Folge möglich sind.

Und wann können die Jugendlichen dort mit ihren Jumps, wie X-Up (Lenkerdrehung um 180 Grad), No Hand (Hände vom Lenker) und No Foot (Füße von den Pedalen) loslegen? Ralf Hingler: „Ich denke, dass es hier so richtig erst nächstes Jahr los geht. Wir bauen ja erst.“ Daniel Engelhardt, der bereits interessierte Anrufe von Bikern aus den Nachbargemeinden bekommt, sieht das anders: „Mitte Oktober, weil es schnell los gehen muss.“ Aufgrund der großen Nachfrage haben die Biker auch schon überlegt, wie sie diese integrieren können: „Für Biker, die nicht so oft den Park nutzen wollen, soll es Tagesmitgliedschaften geben.“