Ökologisch und sozial mit Insektenhotels

23.2.2020, 11:00 Uhr
Ökologisch und sozial mit Insektenhotels

© Klaus-Dieter Schreiter

"Das ist noch nicht das Ende", freute sich der Rotarier Michael Pickel, als er die Gäste zur Übergabe der Insektenhotels in seinem Autohaus begrüßte. 300 wolle man noch erreichen, und diese Zahl sei in Anbetracht des großen Interesses durchaus realistisch. Zwei Effekte habe das Projekt seiner Rotarier: Zum einen werde damit ein toller Umsatz bei den Barmherzigen Brüdern in Gremsdorf erzielt, die die Insektenhotels bauen.

Zum anderen sei es eine soziale Geschichte, würden doch unter anderem Kindergärten und Schulen diese Hotels bekommen und etwas für die Umwelt getan. Pickel lobte auch ausdrücklich seinen rotarischen Freund, den Künstler Dieter Erhard, der die Idee zu diesem Projekt hatte und es auch tatkräftig unterstützt.

9300 verschiedene Hautflügler

Der Erlanger Umweltpädagoge Stefan Mümmler erläuterte den Gästen, wie die Insektenwelt von den Hotels profitieren kann. Immerhin gebe es 33.300 Arten in Deutschland, wobei die 9300 verschiedenen Hautflügler von der Unterschlupfmöglichkeit am meisten profitieren würden. Die rostbraune Mauerbiene sei mit Sicherheit der erste Hotelgast, der einziehen werde, weiß er. Ihre Bestäubungsleistung sei beispielsweise bei Apfelblüten 80 mal höher als bei der Honigbiene. Einziehen werden laut Mümmler vor allem auch Marienkäfer und die Feldwespe, die sonst kaum noch Bruträume finden würden.

Mümmler gab den neuen Besitzern auch gleich wichtige Tipps für das Aufstellen der Insektenhotels mit.

Und weil das Hotel nur dann bewohnt wird, wenn es für die Gäste genügend Nahrung in der Nähe gibt, hatte Michael Pickel jedem eine Tüte mit einer Samenmischung für eine Insektenweide beigelegt.

Von den bisher in Auftrag gegebenen 230 Insektenhotels werden laut dem Rotarier und ehemaligen Chef des Gesundheitsamtes, Peter Lederer, rund 200 Stück in Erlanger Kindergärten, Schulen, öffentlichen Plätzen, Privatgrundstücken, sowie auf Firmengeländen aufgestellt.

Er schenkte dem Fridericianum eines, und Autohaus-Chef Michael Pickel gab da gleich noch ein zweites hinzu.

Von der Idee hatte und hat letztlich also wirklich jeder etwas: Denn auch die Barmherzigen Brüder in Gremsdorf profitieren von dem Projekt.

Der Auftragswert von immerhin über 30.000 Euro geht zu Gunsten dieser Einrichtung für Menschen mit Behinderung.

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