"Perfektes Dinner": Erlanger Pleiten und Nürnberger Tränen

17.2.2017, 20:13 Uhr

© VOX / ITV Studios

Am letzten Abend der fränkischen Dinner-Woche geht es nach - New York? Naja fast, den Bildern von der Skyline folgen ein paar beschaulichere und bekanntere Einblendungen von Erlangen samt Hugenottenkirche und Schlossgarten. Amerikanisch geht es trotzdem weiter, denn Gastgeberin Regina stammt aus Boston.

Die "Hauptperson" des Abends ist auch schnell in einem deutsch-amerikanischen Kauderwelsch vorgestellt: der Truthahn. Wenn es nach der 61-Jährigen geht, natürlich der Gewinner-Truthahn. Und wer könnte eines der klassischsten US-amerikanischen Gerichte besser zubereiten als eine echte US-Amerikanerin? Seit 30 Jahren lebt Regina in Deutschland, doch kulinarisch bleibt sie beim "Perfekten Dinner" ihrer Heimat treu.

Und dabei sind natürlich auch die Lebensmittel typisch amerikanisch: Super Size. Ihre riesige Zwiebel zum Beispiel bezieht die Zivil-Angstelle bei der US-Armee direkt in der Kaserne. Während die Köchin daran herumschnibbelt, dürfen die Gäste die Menü-Karte übersetzen - denn die ist natürlich auf Englisch. Stephan aus Nürnberg schließt gleich messerscharf: "Turkey: Das ist ein Truthahn." Oder wie Regina sagt: "Big Boy Turkey."

Zwölf Kilo Fleisch im Ofen

Mehr als zwölf Kilogramm schwer, passt der Vogel gerade so in den Erlanger Ofen. "Danach werden wir auch total voll sein", vermutet die Montags-Gastgeberin Verena. Zur Vorspeise gibt es in Erlangen "New England Lobster Tail". Als Dessert serviert Regina "Blueberry Pie with Whipped Cream". Für Monika aus Cadolzburg - sie kochte am Mittwoch - ist schon die Aussprache eine Herausforderung. Doch echte Franken hält auch das nicht auf.

© VOX / ITV Studios

"Ich gewinne, weil ich Kampfgeist habe in der Küche", sagt Regina. Und legt dementsprechend los. Hummerschwänze garen, den Truthahn zwischendrin mit "Bodylotion" besprühen und das Salatdressing machen - schon steht die letzte Vorspeise der Franken-Woche. Wirklich gut kommt der Lobster allerdings nicht an: zu kalt, zu durch, zu viel Schale drum herum.

"Big Boy Turkey" soll es richten. Dafür muss der Vogel allerdings raus aus dem Ofen. Der starke Mann der Runde, Matthias, hilft Regina dabei. Der Fürther hatte seine Gäste am Donnerstag bekocht. Doch ist das amerikanische Gericht noch so beliebt in den USA, den fränkischen Leckermäulern ist einfach zu viel auf dem Teller. "Mensch, Truthahn, das nächste Mal ein bisschen zarter", wünscht sich Stephan. Auch den anderen ist das Fleisch zu trocken.

Tränen zum Abschluss

Bei der Zubereitung des Desserts bekommt erst einmal die Kamera ein paar Eiweiß-Spritzer ab, ansonsten schaffen es aber alle Süßspeisen auf die Teller. Doch auch damit sind die Gäste nicht zufrieden: Der Kuchen versalzen, zu viele Blaubeeren, keine frische Vanille in der Soße. Bei all der negativen Kritik spult das "Perfekte Dinner"-Team lieber noch einmal in der Woche zurück, als Stephan und Verena sich küssten.

In der Gegenwart gibt's derweil die Punkte für Reginas Menü. "Leider war es kein Perfektes Dinner, es war am weitesten davon weg", bewertet Matthias und gibt sechs Punkte. Insgesamt sind es 25 Punkte und damit der letzte Platz für Erlangen.

Kurzer, wöchentlicher um diese Uhrzeit anstehender, Trommelwirbel: Und gewonnen hat Stephan. Mit 32 Punkten geht der Sieg somit an den Nürnberger. Der lässt seinen Emotionen freien Lauf, stößt weinend mit seinen Kontrahenten auf den Sieg an. "Ich bin überwältigt", sagt der Franken-Gewinner. Und ist erstmals in dieser Woche sprachlos.

1 Kommentar