Preuß über Kemmerich: Riesiger Image-Schaden für die FDP

6.2.2020, 17:43 Uhr

Die Erlanger Sozialbürgermeisterin, die sich in der Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg engagiert, schickte noch Donnerstagvormittag an den FDP-Bundesvorsitzenden Christian Lindner einen Brief.

 

 

Als FDP-Bürgermeisterin sei sie seit 17 Jahren unter anderem "zuständig für Integration, für Aufnahme, Unterbringung und Integration von Geflüchteten, für interreligiösen Dialog und vieles mehr, was von der AfD vehement abgelehnt wird", heißt es darin.


Erlanger protestierten vor FDP–Büro gegen Kemmerich


Wie solle sie nun "unserer jüdischen Kultusgemeinde vor die Augen treten? Die Brüder im Geiste von Herrn Höcke vor 80 Jahren haben die Vorfahren unserer jüdischen Mitbürger ermordet". Weiterhin schrieb sie unter anderem: "Wie soll ich unseren muslimischen Gemeinden unter die Augen treten? Deren Religionsfreiheit wird von der AfD aberkannt."

Dass ein FDP-Politiker sich von der AfD an die Macht habe hebeln lasse, sei untragbar und schade dem Ansehen der Partei, so Preuß weiter. Über ihre persönlichen Konsequenzen müsse sie noch nachdenken. Einige Stunden später wurde bekannt, dass Kemmerich zurücktreten will – "das, was der menschliche Anstand erfordert", sagte Preuß am Nachmittag gegenüber den Erlanger Nachrichten. Dennoch sei für die FDP ein riesiger Image-Schaden entstanden.

 

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