Pro Monat ein nackter Mann: So kam es zum Aktkalender der HSG

30.11.2018, 12:27 Uhr
Das Titelbild des-Aktkalenders: Auch Max Erhardt (Zweiter von links) wollte dabei sein.

© Klaus Thierfelder Das Titelbild des-Aktkalenders: Auch Max Erhardt (Zweiter von links) wollte dabei sein.

Herr Erhardt, wie viel hatten Sie getrunken, als Ihnen die Idee kam?

Tatsächlich schon sehr viel. Es war eine Schnapsidee. Erstmals kam das vor zwei Jahren auf, da haben wir aber nur herum geblödelt. Vor einem halben Jahr haben wir nach dem Training in unserer Stammkneipe noch einmal darüber geredet.

Dann wurde es ernst?

Ja. Wir wollten etwas machen, das vorher hier noch keiner gemacht hat. Etwas, das die Mannschaft zusammen, aber auch Geld in die Mannschaftskasse bringt.

Waren alle sofort dabei?

Alle fanden die Idee geil, einige wollten aber nicht mitmachen. Wir haben dann genau zwölf Männer gefunden. Ein, zwei mussten wir ein wenig überreden.

Sie wollten auch mitmachen?

Klar. Es war ja meine Idee, da wollte ich gerne dabei sein.

Dann sind Sie mit Ihren Teamkollegen in die Halle gegangen und haben sich ausgezogen?

(lacht) Zuerst haben wir überlegt, wo wir einen Fotografen herbekommen. Wir haben beim Fotoclub Erlangen angefragt, drei Fotografen haben sich bei uns gemeldet. Sie fanden es als Projekt spannend. Wir wollten es so professionell wie möglich gestalten. Es sollte ja wirklich Akt sein, also Kunst.

"Wir sind in die Halle gegangen und haben uns ausgezogen"

Und dann sind Sie in die Halle und haben sich ausgezogen?

Ja. In unserer Heimhalle in Hannberg hatten wir im Oktober zweimal vier Stunden. Wir sind in die Halle gegangen und haben uns ausgezogen. Zwölf Models.

Wie war der Moment?

Lustig. Die Fotografen hatten schon Erfahrung mit Aktbildern, wir gar nicht. Als dann der erste von uns posieren sollte, haben wir gezögert. Dann hat einer blank gezogen und angefangen. Anfangs war es ein komisches Gefühl. Ich meine, wir kennen uns ja aus der Kabine. Doch die Fotografen waren fremd.

Wie haben Sie so shooten können?

Innerhalb von zehn Minuten war das komische Gefühl weg. Die Stimmung war locker, jeder hat Ideen für Posen eingebracht. Am Ende des ersten Shootings habe ich mich in der Halle umgesehen, was alle so machen. Das sah schon witzig aus: Zwölf erwachsene Männer stehen nackt in der Halle herum.

War das Posieren schwierig?

Ich habe gemerkt, dass ich erst auftauen musste. Die ersten Fotos waren gar nichts, viel zu verkrampft, ich wusste nicht, was ich mit den Händen machen sollte. Doch die Fotografen waren stark, sie haben uns ein Gefühl der Sicherheit gegeben. Nach einer Zeit wurde man warm darin, mit der Kamera zu spielen. Dann hat es richtig Spaß gemacht.

Jetzt gibt es pro Monat einen nackten Mann?

Pro Monat ein Bild mit einer Person, ja. Welche Bilder das sind, verrate ich aber nicht. Natürlich sind sie an Handball angelehnt, wir haben auch mit Utensilien aus unserem Sport gearbeitet.

"Wir haben uns die Bilder mit einem Kasten Bier angesehen"

Wann haben Sie die Bilder erstmals gesehen?

Wir haben uns dafür extra bei mir getroffen.

Zum Public Viewing?

Sozusagen. Wir haben uns mit einem Kasten Bier vor die Leinwand gesetzt und jedes Bild genüsslich angeschaut. Manche Fotos waren amüsant, andere sehr beeindruckend.

War jemand sehr schockiert?

Ein paar haben schon gedacht, dass sie das nicht veröffentlichen wollen. An ein paar Bildern gab es daher Kritik. Doch wenn ein Foto dem Spieler nicht getaugt hat, haben wir sie nicht genommen.

Die ersten Kalender sind schon in Umlauf. Wie viele müssen Sie verkaufen, um Gewinn zu machen?

Die Fotografen verlangen nichts, mit ihnen haben wir uns so geeinigt. Kosten sind angefallen für die Gestaltung und den Druck. Wir haben schon mehr als 60 Kalender verkauft, dass heißt, dass wir nun mit jedem weiteren Gewinn machen für unsere Mannschaftskasse. Die erste Auflage, das waren 100 Stück, ist schon fast weg. Doch wir drucken nach, damit jeder, der einen Kalender möchte, auch einen bekommt. Der Wandkalender ist jahresunabhängig, man kann ihn also immer wieder verwenden.

Wo werden Sie Ihren Kalender aufhängen?

Ich habe den Prototypen erhalten, aktuell liegt er noch bei mir daheim auf dem Tisch. Meine erste Idee war, ihn ins Badezimmer zu hängen. Jetzt glaube ich aber eher, ich hänge ihn ins Wohnzimmer.

Der HSG-Aktkalender: in Zusammenarbeit mit Karin Günther, Klaus Thierfelder (Titelbild, siehe Foto links) und Hans Schmidt von den "Erlanger Foto Amateuren", Designer "Werkmeister & Company Media und Vermarktung" und "Copy & Druck Erlangen". Preis: 14,99 Euro. Bestellung per E-Mail an kalender@hsg-erlangen-niederlindach.de

Keine Kommentare