Prozess vertagt: Bangen um Wilfried Siewe aus Erlangen

27.10.2020, 15:30 Uhr
Prozess vertagt: Bangen um Wilfried Siewe  aus Erlangen

© Klaus-Dieter Schreiter (Repro)

Die Hoffnung auf Wilfried Siewes Freilassung hat sich (vorerst) nicht erfüllt. Der für Montag (26. Oktober) angekündigte Gerichtstermin wurde erneut ohne Angabe von Gründen verschoben.

Das teilte die Ehefrau des in Kamerun inhaftierten Erlangers, Layoko Siewe, auf Nachfrage mit. Nun soll der Verhandlungstermin an diesem Donnerstag, 29. Oktober, stattfinden. Ob es tatsächlich dabei bleibt, ist freilich alles andere als sicher.

In den vergangenen Monaten waren anberaumte Prozesstage mehrmals verschoben oder ganz abgesagt worden, zuletzt im April dieses Jahres. Damals hatten die Behörden die Corona-Pandemie als Grund für die Vertagung angegeben.

Gedämpfte Erwartung

Dieses Mal dürfte die Verschiebung für alle Beteiligten besonders schwierig sein. Denn im Vorfeld hatten Unterstützer darauf gehofft, dass endlich ein Urteil im Revisionsverfahren fallen könnte. Diese Erwartung ist jetzt sicherlich etwas gedämpft, aber nicht komplett zunichtegemacht.

Denn Siewes Frau Layoko und seine Helfer geben nicht auf und setzen weiter auf die Freilassung des Siemens-Ingenieurs – auch wenn das Warten lang und länger wird.

Der Deutsche kamerunischer Herkunft sitzt seit Februar 2019 in der Hauptstadt Jaunde in Haft. Der Grund: Fotografien und WhatsApp-Chats, die vermeintlich eine Sympathie mit Oppositionellen in Kamerun erkennen lassen. Siewe hatte diese Anschuldigungen stets bestritten. Dieser Vorwurf wurde inzwischen fallengelassen.

Bemühungen aus Deutschland ohne Erfolg

Doch Ende August 2019 hatte ein Zivilgericht Siewe wegen der – so die Anschuldigung – Beteiligung an einer Gefängnisrevolte zu drei Jahren Haft verurteilt. Er bestreitet auch diese Vorwürfe. Alle Bemühungen aus Deutschland, den 42-Jährigen freizubekommen, blieben bislang ohne Erfolg.

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