"Querdenker"-Bewegung demonstriert am Sonntag in Erlangen
15.11.2020, 14:50 Uhr
Am Sonntag, 15. November 2020, zwischen 14.30 und 18 Uhr demonstrieren im Grünzug des Röthelheimparks bei einer genehmigten Kundgebung die Nürnberger Organisation "Querdenken 911" und "Schüler/innen gegen die Maskenpflicht". Da die Veranstalter mit 500 Teilnehmern rechnen, wurde diese Demo vom Schlossplatz in den Stadt-Osten verlegt.
In einer Stellungnahme verurteilt die Aktion Courage die "von den Organisatoren betriebenen Verschwörungserzählungen". Die Aktion Courage – eine Plattform, auf der sich wichtige gesellschaftliche Kräfte in Erlangen gemeinsam für eine offene, vielfältige Gesellschaft und für gleiche Rechte aller in Deutschland lebenden Menschen einsetzen – teilt mit Blick auf die Veranstaltung am Sonntag mit: "Unter dem Deckmantel des Eintretens für die Demokratie wollen sie die Pandemie missbrauchen, um ihre rassistische Hetze, ihre Hetze gegen Andersdenkende, unter das Volk bringen. Ihnen ist jedes Thema recht, um ihre demokratiefeindliche Hetze zu verbreiten.
Ab 2014 haben sie die Menschenrechte Geflüchteter missbraucht, heute verbreiten sie oftmals antisemitische Verschwörungserzählungen zu Corona, die die gesundheitliche Unversehrtheit von Risikogruppen bedrohen, für die eine Infektion mit Covid 19 ein Todesurteil sein könnte."
Nähe zum Reichsbürger-Milieu
Als einer der Redner ist bei der Demonstration auch Stephan Bergmann angekündigt. Laut Medienberichten ist er nicht nur Sprecher der Stuttgarter Querdenker-Bewegung um Michael Ballweg, sondern auch Gründungsmitglied eines Vereins namens "Primus inter Pares", der rechtsextreme Thesen vertritt und offenbar dem Reichsbürger-Milieu nahesteht.
Besonders verwerflich findet der Sprecher der Aktion Courage Erlangen, Frank Riegler,
dass am Sonntag auch ein Laternenumzug für Kinder organisiert werden soll. Rieger weiter: "Die getroffenen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie sind vielleicht nicht immer auf den ersten Blick schlüssig oder gerecht. Aber sie sind zwingend notwendig, um die Zahl der Opfer dieser Pandemie in den möglichen Grenzen zu halten."
Als Reaktion auf die Demonstration des fränkischen Ablegers des Bündnisses "Querdenken" soll zudem am Sonntag ab 14.30 Uhr eine Gegen-Kundgebung stattfinden. Unter dem Motto "Solidarität statt Verschwörungsideologie und rechte Umtriebe" ruft dazu die Gruppe Antithese auf.
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Dieser Artikel wurde am 15.11.2020 mehrfach aktualisiert.