Stadtrat Baiersdorf: Feuerwehr braucht Ausrüstung

Räte bissen sich am Boot und der Garage fest

28.11.2021, 12:25 Uhr
Dieser Anblick ließ das Herz von jedem, der sich für historische Einsatzwagen begeistern kann, höher schlagen: E in Oldtimer-Löschgruppenfahrzeug LF12 von Mercedes-Benz, gebaut im Jahr 1932, das die FFW Baiersdorf noch besitzt. Es wurde bei den Festivitäten zum 150-jährigen Bestehen gezeigt. In der jüngsten Stadtratssitzung war jedoch das Rettungsboot großes Thema.

Dieser Anblick ließ das Herz von jedem, der sich für historische Einsatzwagen begeistern kann, höher schlagen: E in Oldtimer-Löschgruppenfahrzeug LF12 von Mercedes-Benz, gebaut im Jahr 1932, das die FFW Baiersdorf noch besitzt. Es wurde bei den Festivitäten zum 150-jährigen Bestehen gezeigt. In der jüngsten Stadtratssitzung war jedoch das Rettungsboot großes Thema.

Geduldig erläuterte der stellvertretende Kreisbrandrat Stefan Brunner, dass das Boot zur Gefahrenabwehr erforderlich sei und auf dem Streckenabschnitt zwischen den Schleusen Erlangen und Hausen eingesetzt werde. Der Landkreis müsse für sein Gebiet diese Vorsorge treffen. Baiersdorf sei auch deshalb Standort für das Boot, weil die örtliche Wehr über ausgebildete Bootsführer verfüge. Im Übrigen finde eine Kooperation mit Nachbarwehren und dem THW statt.

Der stellvertretende Kommandant der Baiersdorfer Feuerwehr, Josef Simon, ergänzte, dass in der Verwaltungsvorlage eigentlich verschiedene Anträge vereint seien. Die Feuerwehr benötige die zwei Doppelgaragen zur Unterbringung ihrer Gerätschaften, „egal ob der Landkreis sein Boot hier unterbringt oder nicht“, verdeutlichte er. Zusätzliche Parkplätze für die Einsatzkräfte der Feuerwehr brauche man ebenfalls unabhängig vom Boot.

Über die Raumprobleme der Feuerwehr wurde in der Vergangenheit immer wieder berichtet. 

Über die Raumprobleme der Feuerwehr wurde in der Vergangenheit immer wieder berichtet. 

„Diese Aufklärung war wichtig, weil zuvor der Eindruck entstanden war, dass wegen des Bootes die Garagen gekauft würden und weitere Parkplätze erforderlich wären,“ betonte Jürgen Maiß (FWG). Das sah auch Julia Seidel (FDP) so. Gleichwohl ließen sich nicht alle Ratsmitglieder überzeugen. Gegen vier Stimmen beschloss das Gremium, die zwei Doppelgaragen zu kaufen.

Bedarfsplan genehmigt

Einstimmig hatte der Stadtrat vorher den Feuerwehrbedarfsplan 2021 genehmigt. Julia Seidel fragte, ob denn die Feuerwehren mittelfristig erwägen, mit zwei statt vier Standorten zu operieren. Josef Simon erwiderte, diese Diskussion werde seit 15 Jahren schon geführt. Er wies darauf hin, dass Hagenau ein sicherer Standort sei, in Igelsdorf und Wellerstadt seien gerade neue FFW-Häuser gebaut respektive geplant. Wenn man von einer Lebensdauer von 20 bis 25 Jahren eines Gerätehauses ausgehe, sei die Frage nach einer mittelfristigen Änderung obsolet. Außerdem sei in den vergangenen Jahren Ziel gewesen, die einzelnen Feuerwehren zu spezialisieren.

Verbundenheit wichtig

Schließlich wies Simon darauf hin, dass man auch „an die Menschen denken muss, und an ihre Verbundenheit zu ihrem jeweiligen Ort“. Es sei zum Teil jetzt schon schwierig, junge Leute für den Feuerwehrdienst zu begeistern. Das würde erschwert, wenn etwa ein Hagenauer zum Feuerwehrdienst nach Igelsdorf müsste oder ein Wellerstädter nach Baiersdorf. Die Ausführungen leuchteten - jedenfalls kurzfristig - ein.

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